„Diese Bilder... - diese Bilder... - ... werde ich in meinem Leben... - ... meinem Leben... - ... nicht mehr vergessen - ... nicht mehr vergessen.“ Stimmen überlagern sich, hallen nach, Erinnerungen brechen sich Bahn: Zwei Sprecherinnen tragen vor, was Menschen, die die Nacht des 17. Dezember 1944 in Ulm erlebten, aufgeschrieben haben: Entsetzen angesichts der Toten - „Gesichter waren aufgedunsen und rot“ oder bis zur Unkenntlichkeit verbrannt -, Unverständnis und Wut ob der Zerstörung - ganze Straßenzeilen verschwunden, tiefe Trichter im Münsterplatz, der Hauptbahnhof eine Trümmerlandschaft...
In seinem „Ulmer Requiem“ hat Dr. Andreas Weil Zeitzeugenberichte und biblische Klagelieder verarbeitet und musikalisch auch für Nachgeborene erschlossen. Das dreisätzige Werk, aufgeführt vom Wengenchor, zwei Schlagwerkern des Theaters Ulms und Gregor Simon an der Orgel entstand vor fünf Jahren, um der Opfer der Bombardierung Ulms zu gedenken. 707 Menschen starben, 613 wurden verletzt, als am nebelnassen dritten Advent 1944 eine Flotte englischer Bomber etwa 600 Tonnen Spreng- und 700 Tonnen Brandbomben abwarf und in 27 Minuten die Altstadt von Ulm in Schutt und Asche legte.