Kunst

Biblische Frauen als Identifikationsfiguren für heute

Wanderausstellung „Oh Gott, diese Frauen!“

Das Porträt der Delila ist zugleich das Bild des Buchcovers. Foto: Maria Viktoria Heinrich

Maria Viktoria Heinrich versammelt im Buch zu ihrer Wanderausstellung „Oh Gott, diese Frauen!“ Gedanken von Schwäbisch Haller Theologinnen.

Die erste, 1000 Stück große Auflage ihres Buches „Oh Gott, diese Frauen! – 70 Porträts aus der Bibel“ ist weg. Der Verlag habe eine größere zweite Auflage gedruckt. Sie werde derzeit an zahlreiche Buchhandlungen ausgeliefert, die bereits auf die Exemplare warteten, sagt Maria Viktoria Heinrich. In ihrem Buch versammelt die Künstlerin und Diözesanrätin zu Porträts biblischer Frauenfiguren Texte von Schwäbisch Haller Theologinnen.

Die Idee zu dem Buch habe sie schon lange gehabt, erklärt Heinrich. An Texten und Bildern habe sie seit Jahren gearbeitet. Im Laufe der Zeit sei dann der Gedanke gekommen, ein Haller Projekt daraus zu machen. Über persönliche Kontakte hat Heinrich evangelische und katholische Theologinnen dafür gewinnen können.

Verschiedene Beiträge

Mit Heinrich sind es insgesamt zehn Autorinnen aus Schwäbisch Hall. Eine von ihnen ist Utta Hahn. Die Dekanatsreferentin des katholischen Dekanats Schwäbisch Hall befasst sich in ihren Beiträgen zum Beispiel mit der Prophetin Hulda und den Frauen um Mose. Biblische Frauenfiguren besser sichtbar zu machen, ist für sie schon lange ein Anliegen, wie Hahn erklärt.

„Die Bibel hat für mich einen anderen Stellenwert bekommen. Sie ist viel spannender geworden“, sagt Heinrich über ihre Arbeit an dem Buch. Denn durch die Frauen hätten sich Identifikationsmöglichkeiten eröffnet.

Präsentation an drei Orten

Die Autorinnen nähern sich den einzelnen Figuren in ihren Texten auf unterschiedliche Weise: Es finden sich Betrachtungen aus Alltagssituationen heraus, persönliche oder literarische Auseinandersetzungen oder Erläuterungen aus theologisch-wissenschaftlicher Sicht.

Jedem Text steht ein Porträtbild gegenüber, mit dem sich Heinrich auf je eigene Weise mit der jeweiligen biblischen Frauenerzählung befasst. Die zugrunde liegenden großformatigen Malereien sind, auf Initiative des Ausschusses „Geschlechtergerechte Kirche“ des Diözesanrates, auch zu einer Wanderausstellung zusammengefasst. Diese ist aktuell an drei Standorten in Schwäbisch Hall zu sehen. Bis weit ins kommende Jahr hat sie Anfragen für weitere Termine, erklärt Heinrich.

Ideen für neues Thema

Mit dem Buchprojekt und der Schau ist für die katholische Religionslehrerin, die seit zwei Jahren im Ruhestand ist, eine mehr als zwei Jahrzehnte dauernde künstlerische Auseinandersetzung abgeschlossen. Das Thema sei für sie damit erschöpft.

Heinrich hat aber bereits einen neuen Aspekt im Kopf, den sie aufgreifen möchte. Es ist aber noch zu früh, um Details zu verraten. Nur so viel: Wieder wird die Bibel den Ausgangspunkt für ihre künstlerische Arbeit bilden.

Ausstellung und Veranstaltungen

Die Bilder der Wanderausstellung „O Gott, diese Frauen!“ sind noch bis 15. Dezember in Schwäbisch Hall zu sehen. Die Präsentation ist auf drei Orte verteilt. Der größte Teil ist im Brenzhaus (Mauerstraße 5) zu besichtigen. Die Ausstellung ist dort Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr zugänglich. Bilder hängen auch im Chor der Kirche St. Michael (Öffnungszeiten: Montag 12 bis 15 Uhr, Dienstag bis Samstag 11 bis 15 Uhr und Sonntag 11 bis 17 Uhr). Der Ausstellungsteil in der Kirche St. Katharina ist nur auf Anfrage unter eks@​brenzhaus.de zugänglich. Unter dieser Adresse können auch Gruppenbesichtigungen im Brenzhaus angefragt werden.

Ein Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung in Schwäbisch Hall. Bei der Stunde der Kirchenmusik in St. Michael gibt es am Samstag, 2. Dezember, ab 18 Uhr, zum Beispiel Musik zu Frauen in der Bibel zu hören. Die Finissage findet am Freitag, 15. Dezember, um 19 Uhr in der Kirche Sophie Scholl satt. Sie ist als Andacht gestaltet.

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