Kirche

Fokus auf das Thema Frieden

Die vier großen christlichen Kirchen in Baden-Württemberg wünschen allen ein gesegnetes Pfingstfest.

Gemeinsam rufen die evangelische und katholische Kirche in Baden-Württemberg zum Gebet auf: "Komm Heiliger Geist, erfülle die Herzen und entzünde in allen das Feuer deiner Liebe und des Friedens!"

Die vier großen christlichen Kirchen in Baden-Württemberg haben sich mit einem gemeinsamen bischöflichen Wort zu Pfingsten an die Menschen gewandt.

Die vier großen christlichen Kirchen in Baden-Württemberg haben sich mit einem gemeinsamen bischöflichen Wort zu Pfingsten an die Menschen gewandt. In dem am Donnerstag (05. Juni) veröffentlichten Text legen die Bischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden, Prof. Heike Springhart, der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Dr. Klaus Krämer, und der Erzbischof der Erzdiözese Freiburg, Stephan Burger, ihren Fokus auf das Thema Frieden.

Die gemeinsame Erklärung im Wortlaut:

Der Friede sei mit Euch! Mit diesen Worten des auferstandenen Herrn begrüßte der neugewählte Papst Leo XIV. die auf dem Petersplatz versammelten Menschen. Ein programmatisches Wort für die ganze Welt! Er gibt damit einer unserer von Gewalt und Krieg erfüllten Gegenwart eine klare, unüberhörbare Botschaft mit auf den Weg. In einer Welt, deren Gesellschaften sich zunehmend polarisieren und verhärten, in der Menschen sich gegenseitig unermessliches Leid zufügen, dürfen wir uns gemäß der Frohbotschaft des Herrn niemals mit diesen Zuständen der Unmenschlichkeit abfinden. Mag uns der Krieg in der Ukraine noch so herausfordern, die humanitären Katastrophen in Gaza, Afrika oder anderswo uns noch so sehr verzweifeln lassen, die Bemühungen um Frieden und konkrete Hilfen müssen weitergehen, jede diplomatische Initiative ihre Chance bekommen. Mag es für uns noch so dringlich sein, uns selbst für den Ernstfall verteidigungsfähig rüsten zu müssen sowie bedrängten Ländern beizustehen, Ziel muss es immer sein, der Option für den Frieden den Weg zu bereiten. Frieden ermöglichen, sich für den Frieden einsetzen, Frieden erhalten, ist der Auftrag, den der Auferstandene all denen „mitgegeben hat“ oder „ans Herz gelegt hat“, die ihm nachfolgen. Dazu gehört die Bereitschaft zur Versöhnung und zur Vergebung, wie sie im Johannesevangelium mit dem österlichen Sendungsauftrag an alle verbunden ist, die Jesus Christus nachfolgen.

Der Weg beginnt bei uns selbst, indem wir gegenseitig uns diese Vergebung zusprechen, uns selbst Neuanfänge schenken. Frieden beginnt dort, wo wir der Polarisierung entgegenwirken, Verständnis füreinander aufbringen und lernen, unsere Nächsten in ihrer Situation ernst zu nehmen. Frieden beginnt dort, wo ich lerne, mich selbst um eines größeren Gutes willen hintanzustellen. Wohlergehen für andere, Zufriedenheit und Zukunft für Völkergemeinschaften liegen nicht nur in den Händen der Politik, sie gründen in der eigenen Bereitschaft, den Frieden leben zu wollen. Wo dies gelingt, ist Pfingsten: Dort wird der Geist des auferstandenen Herrn erfahrbar. Es müssen nicht immer die äußeren Zeichen des Sturmes, des Brausens oder der Feuerzungen damit einhergehen, wie es in der Apostelgeschichte beschrieben wird. Dort, wo wir uns einander in gegenseitigem Respekt und in Achtung der Würde begegnen, wo wir das Lebensrecht einer jeden Person bejahen, das in der Gottebenbildlichkeit grundgelegt ist, zeigt sich der verbindende Geist göttlicher Liebe über alle Grenzen und Barrieren hinweg.

So wirkt das Pfingstereignis in unserer Gegenwart fort. In diesem Sinne beten wir: Komm Heiliger Geist, erfülle die Herzen und entzünde in allen das Feuer deiner Liebe und des Friedens!

Ihnen allen ein gesegnetes Pfingstfest.

 

 

Einladung zur ökumenischen Pontifikalvesper zu Pfingsten

Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl und Dr. Klaus Krämer, Bischof der Diö-zese Rottenburg-Stuttgart, feiern in der Konkathedrale St. Eberhard in Stuttgart ge-meinsam das ökumenische Pontifikalamt zu Pfingsten.
Aus diesem Anlass laden wir Sie herzlich zur Teilnahme und zur Berichterstattung ein:

Sonntag, 8. Juni, 18 Uhr
Konkathedrale St. Eberhard
Königstraße 7A, Stuttgart

Anlass ist das Jubiläum „1.700 Jahre Konzil von Nizäa“, das Christinnen und Christen aller Konfessionen in diesem Jahr feiern. Im Jahr 325 fand in der Stadt Nizäa in der heutigen Türkei das erste ökumenische Konzil statt.
Neben Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl und Bischof Dr. Klaus Krämer wirken an der Vesper Stadtdekan Dr. Christian Hermes und die bischöfliche Zelemoniarin in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Margret Schäfer-Krebs, mit. Die musikalische Gestal-tung übernimmt die Schola der Domkapelle unter der Leitung von Domkapellmeisterin Lydia Schimmer und Johannes Mayr an der Orgel.


Bischof Dr. Klaus Krämer nimmt in seiner Begrüßung Bezug auf das ökumenische Jubiläum: „Im Zentrum stand damals das Ringen um das rechte Verständnis des Glaubens an Jesus Christus als dem Sohn Gottes, in dem Gott seine Liebe zu allen Menschen offenbar gemacht hat. Der Glaube ist der Grund, auf dem wir gemeinsam stehen. Und er ist unsere gemeinsame Sendung: Auch heute geht es darum, die Fro-he Botschaft so zu verkünden, dass auch die Menschen unserer Zeit erkennen kön-nen, welche Kraft in diesem Glauben steckt. Gelingen kann dies im letzten nur, wenn wir uns immer wieder neu dem Wirken des Heiligen Geistes öffnen. Und wo es ge-lingt, da spüren wir diese Kraft und das Neue, das sie bewirkt.“


In seiner Ansprache greift auch Landesbischof Gohl auf, was evangelische und katho-lische Christen verbindet: „Die Vielfalt der biblischen Stimmen ist für uns ein Reich-tum, der uns zum Glauben dient. Das kann und soll uns ermutigen, auch in der Vielfalt unserer Konfessionen einen Reichtum zu sehen. (…) Jeder gemeinsame Schritt macht die Einheit sichtbarer, von der wir ausgehen und auf die wir zugehen. (...) Die Geschichten aus Jesu Leben zeigen uns: Christi Liebe ist nicht an unsere Liebens-würdigkeit gebunden. Jesus wendet sich uns in freier Liebe zu, gerade wo wir in unse-ren Widersprüchlichkeiten sind. Und befreit uns dadurch zur Gemeinschaft.“

Hintergrund:

An Pfingsten feiern die Christen das Fest des Heiligen Geistes, der auf die Apostel herabkam, als diese in Jerusalem versammelt waren. Der Heilige Geist ist nach kirch-licher Lehre in die Welt gesandt, um Person, Wort und Werk Jesu Christi in der Ge-schichte lebendig zu erhalten. Das Fest wird 50 Tage nach Ostern begangen.

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