Zu seinem Antrittsbesuch kam Bischof Dr. Klaus Krämer zur Dekanatskonferenz im Katholischen Dekanat Balingen nach Meßstetten. Nach der Andacht in der Kirche Nikolaus von der Flüe mit Pfarrer Safi Powath konnten Dekan Pater Augusty Kollamkunnel und Dekanatsreferent Achim Wicker den Bischof zur Konferenz begrüßen. Im fast zweistündigen Austausch ging es um die aktuelle Situation in den Kirchengemeinden und Einrichtungen, aber auch um die künftigen Herausforderungen.
Lob für Engagement bei Kirchengemeinderatswahlen
In einer ersten Runde präsentierten die Teilnehmer in Kurzbeiträgen, was sie gerade beschäftigt, Sorge, aber auch Hoffnung macht. Bischof Krämer hörte aufmerksam zu und bedankte sich für den detaillierten Einblick in die Situation vor Ort. Er lobte das große Engagement bei den Kirchengemeinderatswahlen, bei dem die Gemeinden im Dekanat Balingen sowohl von der Entwicklung der Kandidatenzahlen, als auch bei der Wahlbeteiligung über dem Diözesanschnitt lagen, heißt es in einer Mitteilung des Dekanats.
„Die Präsenz im sozialen Bereich wird sehr geschätzt"
Erfreut zeigte sich der Bischof über die Gründung einer neuen Oberministrantenrunde auf Initiative von Ministrantinnen und Ministranten nach der Romwallfahrt im vergangenen Jahr. Angesprochen auf die aktuelle Situation sagte der Bischof: „Man kann nur ausprobieren. Es gibt keine Patentrezepte mehr. Die Bereitschaft zu experimentieren ist wichtig. Tun Sie das, was im konkreten Kontext möglich ist.“ Die Präsenz der Kirche im sozialen Bereich ist ihm dabei ein besonderes Anliegen, heißt es in der Mitteilung weiter. Er würdigte das Engagement von Dekanat und Kirchengemeinden bei den ökumenischen Vesperkirchen, die Arbeit der Krankenhausseelsorger sowie die Beratungsarbeit von Caritas und Ökumenischer Psychologischer Beratungsstelle. „Die Präsenz der Kirche im sozialen Bereich wird sehr geschätzt und ist etwas genuin Jesuanisches, das für die Zukunft der Kirche sehr wichtig ist.“ Ebenso wichtig ist dem Bischof, dass spirituell Suchende Seelsorgerinnen und Seelsorger erreichen können. Mit Blick auf die anstehenden Prozesse betonte der Bischof, dass die Diözese im Blick auf strukturelle Fragen einen eigenen Weg gehen und nicht andere Diözesen nur kopieren wolle. Dabei steht die Frage der Größe der neuen Räume und die Frage, wie künftig Leitung darin aussehen kann, im Mittelpunkt. Aktuell arbeite der Diözesanrat an einer Vision für die Diözese: Die Strukturen sollen den Inhalten folgen.
Ein starker Faktor
Am Ende seines Besuchs würdigte Bischof Dr. Klaus Krämer die Arbeit aller Haupt- und Ehrenamtlichen im Dekanat und sprach ihnen Mut zu: „Wir Christen sind in dieser Gesellschaft ein starker Faktor und bleiben das auch. Daran ändert auch nicht, dass wir mittlerweile knapp unter 50 Prozent der Bevölkerung sind. Durch unsere politische Anwaltschaft für Menschen am Rand und Menschen in Not, sowie unser Engagement für die Menschen und das Gemeinwesen tragen wir wesentlich zum Miteinander bei.“ Zum Abschluss überreichte Dekan Pater Augusty Bischof Klaus Krämer Balinger Kaffee und Schokolade als Stärkung für seine herausfordernde Aufgabe.