Rottenburg, Zehntscheuer
Liebe Rottenburger Bürgerinnen und Bürger, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Neher,
sehr geehrter Herr Weihbischof Dr. Kreidler, sehr geehrter Herr Manz, sehr geehrte Frau Manz,
sehr geehrter Herr Fink vom Fink-Kunstverlag, meine sehr geehrten Damen und Herren,
seit meiner Bischofsweihe habe ich in Rottenburg am Neckar nicht nur als Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, sondern auch als Bürger dieser schönen Stadt meinen ersten Wohn- und Amtssitz. Ich lebe also ganz bewusst in dieser Stadt, verfolge aufmerksam das bürgerschaftliche Leben, nehme mit Interesse und – wo mir möglich - am Stadtleben teil. Fast 10 Jahre lebe ich in Rottenburg und habe vieles beim Gang durch die Stadt Neue entdeckt, was ich vorher nicht gewusst habe. Ich lebe gerne in dieser eher kleinen, aber doch so feinen Stadt am Neckar, zwischen Rammert und Schönbuch. In dieser großen Kreisstadt, die viele Möglichkeiten und hohe Lebensqualität für ihre Bürger bereithält. Rottenburgs Wurzeln reichen mit den hier ansässig gewordenen Römern – wem sage ich das - weit in die Vergangenheit hinein.
Aber Rottenburg ist seit der Gründung der Diözese Rottenburg-Stuttgart eben auch Bischofssitz. Seit 1978 ist mit Stuttgart der zweite Sitz der Diözese hinzugekommen, zugleich ein Zeichen dafür, dass die Kirche auch in der Landeshauptstadt präsent sein will. Wer aber an das Zentrum der Diözese denkt, der denkt zuerst an Rottenburg, an den Dom St. Martinus mit der Kathedra, an St. Moriz und an das Weggental, an das Bischöfliche Palais und die vielen Einrichtungen der Diözesankurie. Von Rottenburg aus werden die Geschicke und die Entwicklung der Diözese geleitet. Von hier aus schauen wir in die Zukunft unserer Ortskirche und entwickeln einen Weg durch die Umbrüche und Abbrüche, die unsere Kirche heute erfährt. Rottenburg hat dabei aufgrund seiner unverwechselbaren Geschichte ein ganz eigenes religiöses Gepräge. Ja: Rottenburg hat religiöse Strahlkraft, die sich aber oft erst auf den zweiten Blick erschließt. Diese besondere Strahlkraft besitzt Rottenburg nicht erst seit Gründung der Diözese, nein: Sie entwickelte sich seit über 1.200 Jahren in einer faszinierenden Kirchen- und Frömmigkeitsgeschichte. Nur wenige wissen um diese vielfältigen und tief gehenden und aus der geschichtlichen Tiefe zu uns kommenden religiösen Kräfte in der Geschichte der Frömmigkeit, der Kirche und der religiösen Kultur.
Sie, sehr verehrter Herr Manz, haben mit dem Buch „urbs pia. Die fromme Stadt“ die Bischofsstadt im Spiegel ihrer Kirchen- und Frömmigkeitsgeschichte diese Jahrhunderte alte Strahlkraft Rottenburgs umfassend erforscht und nun in dem hier vorzustellenden Buch gründlich und spannend beschrieben. Sie haben mir einen Herzenswunsch erfüllt! Darum möchte ich Ihnen, lieber Herr Manz, zu aller erst von Herzen danken! Sie haben ein Buch vorgelegt, das einer Tiefenbohrung in die religiös-spirituelle Geschichte Rottenburgs gleicht. Akribisch genau und verlässlich im Detail, amüsant in vielen Episoden, spannend zu lesen. Mit detektivischem Scharfblick, mit großer Liebe zu den Menschen und ihren Schicksalen, mit Bewunderung für das Hervorgebrachte und mit tiefer Anteilnahme für die menschlichen und städtebaulichen Katastrophen. Lieber Herr Manz, seit ich die Druckfahnen zum Lesen bekommen habe, habe ich fast jeden Abend, oft spät in der Nacht und oft mehr als nur eine Stunde in diesem wunderbaren, Geheimnisse ans Licht bringenden Buch gelesen. Für jedermann gut lesbar haben Sie zusammengetragen, wo und wie sich der religiöse Sinn der Rottenburger in den vergangenen Jahrhunderten ausgedrückt hat. Aus diesen Spuren zeichnen Sie ein Bild der Stadt und ihrer Bürger, die ihre Stärke und ihr Profil aus dem Glauben gelebt haben.
Wenn man all diese zusammengetragenen Facetten des religiösen Lebens und Arbeitens aber zusammennimmt, war es alles andere als zufällig, dass Rottenburg nach über tausendjähriger vom Christentum geprägten Stadtgeschichte Rottenburg zum Bischofssitz erhoben wurde. Rottenburg war jahrhundertelang eine urbs pia, eine fromme Stadt. Deshalb ist sie Bischofssitz und deshalb geht von ihr die Kraft aus, die unsere Diözese auch in Zukunft tragen wird.
Sehr geehrter Herr Manz, mit Ihrem Buch haben Sie die Geschichte der Stadt und zugleich auch die Geschichte unserer Diözese um einen zentralen Aspekt bereichert: Um die Tatsache, dass die Diözese Rottenburg-Stuttgart mit der urbs pia Rottenburg ein starkes Herz hat.
Nun gibt es keine Interviews aus den vergangenen Jahrhunderten, aus denen man auf die Frömmigkeit, das christliche Alltags- und Feiertagsleben, das religiöse Bewusstsein und die religiöse Praxis der Menschen schließen könnte. Heute erheben Institute für Meinungsforschung diese Themen. Hier musste ein anderer Weg gewählt werden, der Weg aller Geschichtsforschung: Quellen mussten erhoben und Spuren gesammelt werden. Nun stehe ich am Abend dieser Buchpräsentation vor der nicht leichten Aufgabe, hier einige Details aus der bunten, oft einmaligen Vielfalt einer manchmal geradezu detektivischen Arbeit vorzustellen und dennoch der unterhaltsamen und erhellenden Lektüre Ihres Buches nicht vorzugreifen. Ich darf jedenfalls allen zukünftigen Leserinnen und Lesern eine jederzeit spannende, hochinformative, manches Mal amüsante und höchst anregende Lektüre versprechen. Und ich kann sagen, dass ich die Stadt Rottenburg am Ende meiner Lektüre in einem neuen Licht sehe.
Meine Damen und Herren, es wird ihnen genauso gehen: Selbst alteingesessene Rottenburger werden mit neuen Augen und mit neuer Gestimmtheit durch ihre Heimatstadt gehen.
Wussten Sie, dass ein Rottenburger Priester der Beichtvater des Türkenlui war? Dass Rottenburg drei Bischöfe der Diözese Konstanz hervorgebracht hat, der größten Diözese der mittelalterlichen Christenheit? Wussten Sie, dass der erste Bischof der Erzdiözese Freiburg hier im Rottenburger Jesuitengymnasium seine erste Bildung erfahren hat? Wussten Sie z.B., wie der Heilige Nepumuk gleich mit drei Statuen nach Rottenburg kam und den Neckar zähmen sollte? Kennen Sie die große Zahl der Bruderschaften und ihre vielfältigen Aufgaben zum Teil bezogen auf Rottenburg gigantischen Mitgliederzahlen? Wissen Sie um die außerordentlich wertvollen öffentlichen religiösen Zeichen in der Stadt, um die vielfältigen Kapellen und ihre Geschichte, kennen Sie die urbs pia vor den Mauern? Wissen Sie um die Zeit der Reformation, des Josephinismus und der württembergischern Säkularisation, wie sich sie in Rottenburg ausgewirkt hat und wie dadurch das Verhältnis zur Landeshauptstadt bis heute zwiespältig geprägt wurde? Selbst wenn Sie manches kennen: Sie werden vieles, erstaunliche Kleinigkeiten und bewundernswerte Großtaten neu entdecken, Skurriles und Faszinierendes erleben, wenn Sie das Opus von Dieter Manz lesen!
Lassen Sie mich noch einige ausführlichere Geschichten aus der religiösen Stadtentwicklung Rottenburgs anfügen: Da lesen wir, dass Sülchen schon in der Christianisierungsphase des 6./7. Jahrhunderts als eine regelrechte ‚Missionsstation’ für den ganzen Sülchgau diente. Das heißt, ohne zu übertreiben: Von da aus breitete sich das Christentum in die große Region aus. Das verdankt der Sülchgau auch der dem Heiligen Martinus, der dem fränkischen Reichspatron, geweihten Kirche in Sülchen, die vielleicht noch im 6. Jahrhundert gegründet wurde. Im Lauf des 13. Jahrhunderts zogen die Einwohner Sülchens in die damals neu entstehende Stadt Rottenburg, wie die Einwohner einiger anderer Orte ringsum. Rottenburg hat also einen wesentlichen Teil seines Ursprungs der christlichen Missionsstation Sülchen zu verdanken. Sehr früh schon, am Anfang der Christianisierung strahlt der Ursprungsort des Christentums also von dieser Region aus. Auch heute hat die Sülchenkirche eine besondere Aufgabe: Sie beherbergt die Gebeine der Bischöfe der Diözese Rottenburg, meiner Amtsvorgänger. Was für eine faszinierende Vorstellung: Die Bischöfe ruhen eben an der Stätte, von der aus das Christentum seine Entwicklungsgeschichte in unserer Region antrat.
Ich mache einen Zeitsprung von fünf Jahrhunderten und erwähne eine zweite Facette: Der Kern der neuen Siedlung, die den Namen der Gründerfamilie Rotenburg trug, war deren am linken Neckarufer gelegene Wasserburg samt herrschaftlichem Gutsbetrieb, gelegen am Platz des heutigen Priesterseminars. Östlich und nordöstlich dieses Herrschaftsbesitzes bildete sich ein Burgweiler, dessen Ausdehnung im Stadtgrundriss bis heute ablesbar geblieben ist. Diese vor-städtische Siedlung Rotenburg war Teil der Pfarrei Sülchen und erhielt etwa im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts eine Kapelle, deren um 1280 erbaute größere Nachfolgerin als Liebfrauenkapelle seit 1318 urkundlich belegt ist. Sie war die Filiale der Martinskirche in Sülchen. Die erste urkundliche Nennung eines „Bürgers“ (cives) von Rotenburg im Jahr 1274 bezeichnet die rechtlich abgeschlossene Stadtwerdung der „neuen Stadt“ Rottenburg, jetzt mit zwei TT geschrieben. Das Schicksal der Stadt Rottenburg ist also von Anfang an eng verwoben mit dem des Glaubens der Menschen. Die These ist also keineswegs übertrieben, dass vor der weltlichen Gemeinde die Gemeinde der Glaubenden in der Stadt Rottenburg existierte. Rottenburg war also von Anfang an eine urbs pia.
Springen wir ins Spätmittelalter. Damals war Rottenburg berühmt für seinen Weinbau. Über die Hälfte der Einwohner erwirtschaftete seinen Lebensunterhalt davon. Im 16./17. Jahrhundert war Rottenburg eine blühende Stadt, doppelt so groß wie die Nachbarstadt Tübingen, fünfmal so groß wie Böblingen oder Herrenberg. Doch im 17. Jahrhundert überrollte eine Katastrophe nach der anderen die Stadt: Der Dreißigjährige Krieg, die Pest und der große Stadtbrand von 1644 vernichteten das gesamte Stadtgebiet links des Neckars völlig.
Viele Kunstwerke und Dokumente wurden zerstört, nicht aber der Glaube der Bevölkerung. Schon Ende des 17. Jahrhunderts erlangte Rottenburg seine alte religiöse Strahlkraft zurück. Es wurde zu einem Zentrum der religiösen Kunst für den ganzen deutschen Südwesten. Andererseits aber zog Rottenburg dadurch noch zudem Kunsthandwerker aus dem ganzen europäischen Raum an. Maler und Bildhauer, Altarbauer und Glockengießer, Goldschmiede und Orgelbauer waren in Rottenburg ansässig. Wie sehr die Stadt in den alpenländischen Kulturraum eingebunden war, lässt sich heute noch gut an der Weggentalkirche sehen, die von einem Vorarlberger Architekten erbaut wurde und bei der Kunsthandwerker aus dem gesamten Alpenraum von Wien bis Luzern ihr Können einbrachten und ihre Rottenburger Kollegen unterstützten. Damals wie heute also waren wirtschaftliches Gedeihen der Stadt und ihre religiöse Dimension eng miteinander verwoben.
Anfang des 19. Jahrhunderts wird Rottenburg dann selbst für viele Rottenburger überraschend Bischofsstadt. Lange Zeit sah es ganz so aus, als ob rein pragmatische Gründe die Entscheidung für Rottenburg bestimmt hätten: Die Nähe zur Katholischen Fakultät in Tübingen oder die leer stehenden kirchlichen Gebäude, solche Faktoren hätten den König und dann auch den damaligen Papst dazu bewogen, das Generalvikariat und den Bischofssitz nach Rottenburg zu verlegen. Und fürwahr: Für die Rottenburger selbst kam diese Entscheidung unerwartet. In aller Eile wurde die Stadt „bischofstauglich“ gemacht.
Dass aber die von mir nur ansatzweise skizzierte religiöse Strahlkraft und ihr Ruf als „fromme Stadt“, als urbs pia entscheidend dazu beigetragen haben, Bischofsstadt zu werden, steht spätestens angesichts der Fülle des Materials, das Dieter Manz zusammengetragen hat, außer Frage. Rottenburg war als geistliches Zentrum ringsum und über die engere Umgebung hinaus bekannt und anerkannt. Die Vergabe des Bischofssitzes nach Rottenburg erscheint aus der Perspektive letztlich als die Bestätigung einer Jahrhunderte langen religiösen Tradition.
Das alles lesen Sie bei Dieter Manz detailliert und amüsant erzählt!
Dass danach die Frömmigkeit der Rottenburger hinter die große Wirkungsgeschichte so profilierter Bischöfe wie Carl Joseph Hefele, Joannes Baptista Sproll oder Carl Joseph Leiprecht in der öffentlichen Wahrnehmung zurücktrat, das lag nicht allein an der sprichwörtlichen Bescheidenheit der Rottenburger. Rottenburg als Wallfahrtszentrum mit zwei großen Wallfahrten, mit seinen großen Prozessionen, den Andachten, dem Kapellenkranz, den Klöstern und vielen frommen Stiftungen, all das trat in der Geschichtsforschung bisher zurück hinter der Geschichte der Bischöfe der Stadt. Dabei ist Rottenburg bis heute eine urbs pia geblieben und leuchtet auch jetzt weit in die Diözese und darüber hinaus.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, bei all dem Genannten ist mir eine zentrale Überlegung von großer Wichtigkeit: Stets sind es die Menschen, die die Bürgerschaft prägen und die das Zusammenleben und die Kultur einer Stadt ausmachen. Deshalb hat Dieter Manz viele Kurzbiografien von Rottenburgern in sein Werk aufgenommen. Die Liste der 850 Namen der Priester und Ordensleute, die seit über 700 Jahren aus Rottenburg stammen, - jedes Jahr mehr als ein Priester! - liest sich wie das Who is Who des heutigen Bischöflichen Ordinariats. Adis, Amann, Beck, Bolz, Gugel, Hofmeister, von Hohenberg, Keller usw. Wer deren Kurzbiografien liest, der spürt, wie weit die Rottenburger in die Welt hinaus gewirkt haben. Bischöfe, Äbte, Theologie-Professoren, Missionare, alle gebürtig aus Rottenburg. 850 Berufungen, das sind 850 Menschen, die aus ihrem Glauben lebten, die aktiv Zeugnis gaben von ihrem Glauben, die so persönliche Facetten in die Kirchen- und Frömmigkeitsgeschichte der südwestdeutschen Region hineinschrieben. Dazu kommen noch unzählige Kunsthandwerker, Orgelbauer, Bruderschaften, Maler, Goldschmiede und andere Berufe, die für die Kirche arbeiteten. Die heutigen Rottenburger sind ihre Nachfahren. Ihr Glaube hat tiefe Wurzeln, diese Wurzeln hat Dieter Manz freigelegt. Und damit komme ich zum Schluss meiner Überlegungen:
Sehr geehrter Herr Manz, Sie haben für die Stadt und für die Diözese Großes geleistet. Eineinhalb Jahre haben Sie geforscht und an diesem Werk geschrieben. Die Vorarbeiten dafür aber reichen bei Ihnen über Jahre und Jahrzehnte zurück. Ich weiß aber auch, dass Sie bei dieser Arbeit nicht ganz allein waren. Sie standen dabei gewissermaßen auf den Schultern Ihrer Vorfahren, die sich schon in früheren Jahrhunderten intensiv mit der Geschichte der Stadt Rottenburg forschend und schreibend befasst haben. Vieles konnten Sie aus Quellen ihrer eigenen Ahnen schöpfen, aber der Dank dafür, diesen reichen Schatz für die Stadt gehoben zu haben, gebührt Ihnen!
Ein herzliches Wort des Dankes geht von meiner Seite auch an Herrn Eckhard Raabe, der in guter Kooperation mit Ihnen das redaktionelle Entstehen des Buches begleitet hat.
Mein Dank gilt auch Ihnen als Verleger, sehr geehrter Herr Fink, dass es gelungen ist, in so relativ kurzer Zeit ein derartiges Buch in so ansprechender Form und hoher Qualität gerade, was die Bilder anbelangt, herauszubringen.
Ein Wort zu den Bildern: Die vielen Bilder, die neue und ungewohnte Perspektiven auf Rottenburg und ihre Vergangenheit bieten, beleben das Buch und machen daraus ein regelrechtes religiöses Bilderbuch der Stadt im besten Sinn des Wortes. Mein Dank dafür gilt auch hier Herrn Manz, der den Großteil der Bilder gesammelt hat. Mein Dank gilt auch besonders dem Fotografen Joachim Feist, der viele neue Blickwinkel auch für die Rottenburger gefunden hat, die meinen, alle Winkel der Stadt schon zu kennen. Mein Dank gilt auch dem Werbeatelier Brandner für die gelungene Gestaltung des Buches. Text und Bild bilden dabei ein harmonisches Ganzes.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Neher,
ich freue mich, Ihnen heute das neueste Buch von Dieter Manz über Rottenburg vorstellen zu können: ‚Urbs pia. Die fromme Stadt. Die Bischofsstadt Rottenburg a.N. im Spiegel ihrer Kirchen- und Frömmigkeitsgeschichte’. Es ist mir eine ganz besondere Freude, dass ich dieses Werk zuerst Ihnen überreichen darf. Denn ich gebe Ihnen damit in gewisser Weise durch die Vermittlung des Autors Dieter Manz ein Stück vergessener Rottenburger Stadtgeschichte in die Hand. Ich hoffe, dass der oftmals übersehene Schatz bisher ungehobener religiös-kirchlicher Stadtgeschichte in stärkerer Weise ins Blickfeld der Öffentlichkeit unserer Stadt und weit darüber hinaus gelangt. Die Attraktivität Rottenburgs wird dadurch noch gesteigert werden. Denn was Dieter Manz in diesem Buch facettenreich vorstellt, ist im Vergleich zu den allermeisten Städten das „Alleinstellungsmerkmal“ Rottenburgs.
Verehrter Herr Oberbürgermeister, ich wünsche mir, dass das Buch über die ‚urbs pia Rottenburg’ in ihrem Bücherregal seinen Platz neben der Rottenburger Stadtgeschichte finden wird, die Dieter Manz vor einigen Jahren herausgegeben hat. Kirchengeschichte und Stadtgeschichte, das gehört in Rottenburg zusammen. Über Jahrhunderte waren beide aufs engste und unauflösbar miteinander verwoben. Ja, Rottenburg selbst hat seinen Ursprung in der religiösen Dimension unserer Kultur, in der karolingischen Mission des 6. Jahrhunderts. Heute wirken Stadt und Kirche in guter Weise zusammen zum Wohl der Menschen: der Menschen, die zum ganz großen Teil zugleich Christen und Bürgerinnen und Bürger sind.
Ich wünsche Ihnen, lieber Herr Neher, dass das Buch von Dieter Manz für Sie zu einem wertvollen Schlüssel für die Rottenburger Stadtgeschichte und die Gegenwart der Menschen der Stadt wird.
Nochmals danke ich vor allem Herrn Dieter Manz herzlich, dass er dieses herausragende Buch geschrieben hat. Ich wünsche dem Buch eine breite und interessierte Leserschaft! Wie gesagt, meine Damen und Herren, wer dieses Buch gelesen hat, wird seine Stadt mit neuen Augen sehen und mit einer neuen Gestimmtheit durch die Straßen und Gassen dieser, seiner Heimatstadt gehen. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Herr Oberbürgermeister Neher ich überreiche Ihnen das erste Exemplar von ‚urbs pia’: der urbs pia Rottenburg, die schließlich Bischofsstadt geworden ist und bleiben wird.