Bischof Dr. Gebhard Fürst: Impuls beim Priestertag 2008

Rottenburg

Sehr geehrter Herr Generalvikar, sehr geehrte Weihbischöfe und Domkapitulare, sehr geehrter Pfarrer Dr. Eisele, liebe Mitbrüder!

Ich danke Ihnen, lieber Dr. Eisele, für Ihr gründliches, informatives und anregendes Referat zu den paulinischen Perspektiven für eine missionarische Kirche. Sie haben uns viele Denkanstöße, spirituelle Impulse und hellsichtige Perspektiven mitgegeben, die wir noch in den Kleingruppen vertiefen, hinterfragen und weiterführen werden. Vieles Grundlegende haben Sie uns aus wissenschaftlich fundierter Sicht vorgetragen. Und Sie haben dabei gezeigt, wie anregend und spannend wissenschaftliche Exegese und theologische Forschung sein kann. Vielen Dank nochmals dafür schon jetzt!

Ich möchte dem jetzt hier nicht ein zweites Referat anschließen. Vielmehr möchte ich in zwei Schritten schildern, was mich an der Person des Paulus fasziniert und dann danach fragen, was wir für eine missionarische Pastoral aus seinem Handeln und seiner Verkündigung lernen können.

I. Meine Faszination für Paulus

Der Lebensweg des Paulus vom fanatischen Christenverfolger hin zu einem glühenden Glaubenszeugen zieht bis heute viele Menschen in seinen Bann. Wie Paulus durch eine dramatische Lebenswende, eine regelrechte ‚lebensgeschichtliche Schubumkehr’, dazu kommt, in so intensiver wie überzeugender Weise zum Botschafter, Verkünder, unermüdlichen Missionar und begeisternden Glaubenszeugen zu werden, das beeindruckt mich außerordentlich. Es ist faszinierend, auf welche Weise Paulus sich zeitlebens für die Sache Gottes einsetzte.

Zeitlebens betone ich hier ausdrücklich, denn auch vor seiner Bekehrung war Paulus ein leidenschaftlicher Mensch, dem Gott alles bedeutete: Als strenggläubiger Jude war für ihn dieser neue Glaube der Christen die tiefstmögliche Herausforderung. Einen Glauben, bei dem die Person eines gekreuzigten und auferstandenen Messias im Mittelpunkt steht, musste er zurückweisen und heftig bekämpfen. Er war auf dem Weg der Verfolgung der Christen. Da kam es plötzlich zu jener ‚glaubensgeschichtlichen Wende’ (Eugen Biser) vor Damaskus. In ihrer Dramatik, in ihrer Dimension und vor allem in ihrer Auswirkung können wir uns dies nicht gewaltig genug auszumalen. Paulus wird durch ein blitzartiges Glaubenserlebnis, eine lebensgestaltende Bekehrungserfahrung zum glühenden Bekenner des gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus, zum Verteidiger und zeitgenössischen Interpreten der christlichen Frohbotschaft, zum Verkündiger dessen, dem eben noch seine Verfolgung galt.

Dabei ist der Inhalt seiner Bekehrungserfahrung, und das ist der zweite Punkt, der mich fasziniert, der Inhalt der Erfahrung zugleich die innerste Mitte und der zentrale Gehalt seiner Verkündigung. Vom Moment der Erfahrung vor Damaskus stellt sich Paulus entschieden, bewusst und höchst konzentriert auf die Seite Jesu Christi. ER hat ihn gerufen in einer sein bisheriges Leben revolutionierenden Weise.

Die Mitte seiner Damaskus-Erfahrung, nämlich die Frohbotschaft des Gekreuzigten und Auferstandenen, wird fortan sein ganzes Leben und Denken, sein Handeln und Verkündigen bestimmen. Menschenkräfte übersteigende Strapazen und Widerfahrnisse nimmt er auf sich bis er schließlich sein Leben für seinen Christusglauben gibt. Paulus ist höchst authentisch und glaubwürdig, weil bei ihm Botschaft und Person, eigene Erfahrung und bezeugter Glaubensinhalt völlig zusammenfallen. Was Paulus vor Damaskus erfahren hat, das wird zum Inhalt seiner Verkündigung: Jesus Christus der Auferstandene Gekreuzigte lebt und ruft uns, ihn in seine Nachfolge aller Welt zu verkündigen.

Wenn zuweilen von Paulus als erstem Mystiker des Christentums gesprochen wird, dann gilt das in diesem sehr prägnanten und herausfordernden Sinn. Mystik ist hier nicht eine weltabgewandte, spirituelle Frömmigkeitsübung. Paulinische Mystik bedeutet vielmehr, das authentische Zeugnis eines aus der Kraft der Auferstehung geführten, ebenso konzentriert wie intensiv gestalteten Lebens.

Darin leuchtet das eigentliche Lebensgeheimnis des Paulus auf, der Wendepunkt, der ihm und uns sein Leben erschließt: Ihm kam es entscheidend darauf an, Jesus Christus in den Mittelpunkt des eigenen Lebens zu stellen „nicht mehr ich lebe, Christus lebt in mir“ (Gal 2,20) und ihn zu den Menschen zu tragen: besser gesagt, sich von ihm als seiner inneren Kraft zu den Menschen tragen zu lassen. Paulus war dabei überzeugt, dass diese Botschaft nicht nur die Juden betreffen kann, dass sie vielmehr eine universale Bedeutung hat und alle Menschen angeht.

Das für alle und bis an die Enden der Erde, das war eine weitere Erkenntnis bzw. Erleuchtung des Paulus mit weltgeschichtlicher Bedeutung: Nicht umsonst ist der paulinische Universalismus in der gegenwärtigen Philosophie von großem Interesse!

In der Mitte der Botschaft liegt also zugleich der Impuls für seine missionarische Ausrichtung. Hierbei mag zunächst offen bleiben, ob missionarisch als räumliche Bewegung (hin zu anderen Menschen und Völkern) oder als qualitative ‚Bekehrungsarbeit’ (vor Ort in die Tiefe) gedacht ist. Als wichtig erachte ich vor allem jene missionarische Grundhaltung, auf die ich gleich noch eingehen möchte.

Zuvor sei aber noch ein letzter Punkt genannt in der Facette der mich an Paulus faszinierenden Momente: In vielen paulinischen Briefen beeindruckt mich die liebevolle, ja die fast zärtliche Anredeweise, mit der er die verschiedenen Gemeinden anschreibt. Ob in den Briefanfängen oder auch zum Ende: Häufig scheint eine große Verbundenheit von Paulus mit den von ihm zu Christus geführten Menschen durch, an die er sich wendet. Gerade diese Formulierungen sind für mich ein Barometer dafür, wie eng seine Beziehung zu den Menschen ist. Mögen es auch Hunderte von Kilometern zu den Empfängern sein; mag es auch Monate, ja Jahre her sein, seit er sie zum letzten Mal persönlich gesehen hat: die große Nähe zu den Menschen, eine große Vertrautheit und Verbundenheit klingt oftmals durch. Auch hier liegt ein wesentliches Moment seiner Verkündigung und durchaus auch das Geheimnis seiner Überzeugungskraft und Glaubwürdigkeit.

Die große Nähe zu den Menschen, die Paulus trotz seiner oft örtlichen Distanz auszeichnete, macht ihn für mich zu einer vorbildlich-faszinierenden Persönlichkeit, von der sich vieles darüber lernen lässt, was ich nun in einem 2. Abschnitt als ‚missionarische Grundhaltungen’ benennen möchte.

II. Auf der Suche nach missionarischer Spiritualität und Pastoral: Grundhaltungen von Paulus lernen

Ich habe versucht, deutlich zu machen, dass mich an Paulus neben seiner ausgefeilten Theologie seine Lebens-, Berufungs- und Glaubensgesichte als Verkündiger Jesu Christi beeindruckt. An Paulus, dem großen, universalen Glaubenszeugen, beeindruckt und fasziniert mich die Persönlichkeit: der Mensch mit seinen Fragen und Fragwürdigkeiten; der Mensch mit seiner mitreißenden Weise, an seiner lichtvollen Bekehrungserfahrung Anteil zu geben; der Mensch mit seiner sich selbst gegenüber schonungslosen Offenheit im Blick auf eigene Schwächen, Schatten und Abgründe. Gerade das alles macht ihn zu einem herausfordernden Glaubenszeugen. Es ist für mich gerade darin eindrucksvoller und vorbildlicher Maßstab für die eigene Verkündigung in Authentizität, Glaubwürdigkeit und missionarische Praxis.

Wenn ich immer wieder von ‚missionarischer Kirche im Volk’ spreche, ist dabei nicht zuerst an ein Programm gedacht, sondern vielmehr an eine Gestalt des Christseins, seinen eigenen Glauben bewusst zu leben. Unsere Glaubwürdigkeit steht und fällt mit der eigenen Glaubenspraxis. Missionarisch Kirche können wir nur sein, indem wir Menschen begeistern, anstecken, indem wir Menschen in die Glaubensgeschichte Gottes mit uns Menschen verwickeln können. Missionarisch sein meint – gerade das lässt sich von Paulus lernen! - Glaubensverkündigung mit eigenem Profil, Glaubensverkündigung heraus aus einer ansteckenden Lebenspraxis aus dem Erfülltsein von Jesus Christus. Missionarisch sein meint: weniger eine Verwaltung kalter Asche als vielmehr bewusst gestaltete und geprägte Grundhaltungen, denen das Feuer anzuspüren ist, von dem sie genährt werden.

Das ist der Kern und das Wesentliche, das Paulus uns für eine missionarische Kirche mit auf den Weg gibt. Es ist die Grundeinsicht dieses aus der Tiefe der eigenen Erfahrung, aus der Wucht der ihm geschenkten Christusoffenbarung lebenden missionarischen Menschen. So sind bei ihm Botschaft und Persönlichkeit untrennbar verbunden, die sich wechselseitig inspirieren, anregen, hinterfragen auch, aber jedenfalls befruchten.

Im Anschluss daran möchte ich nun vier Grundhaltungen benennen, die für mich - neben den Inhalten einer missionarischen Pastoral - kennzeichnendes Profil einer missionarischen Praxis im Anschluss an Paulus sein können: Interesse, Dialog und Mut, Übung und Konzentration, Wandlung und Vertrauen.

a) Interesse

Kennzeichen einer missionarischen Pastoral ist ein grundlegendes Interesse. Unter Interesse verstehe ich hier eine sympathische Teilnahme am Leben der Menschen, Offenheit den verschiedensten Lebenswelten gegenüber, den bewussten Entschluss, dabei zu sein. Ich erinnere an die Eingangsformulierung von ‚Gaudium et spes’, die mir geradezu aus dem Geist solcher paulinisch-missionarischen Praxis formuliert zu sein scheint: ‚Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Ar-men und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.‘ (GS 1) Die mitfreuende, mitleidende, mitlebende Menschenliebe Gottes, die uns in Jesus Christus nahe gekommen ist und die Paulus so eindrucksvoll erfahren und bezeugt, soll auch durch unsere Art, Christsein zu gestalten und zu leben, durch unsere Gemeinden und unsere Ortskirche deutlich werden.

Inter-Esse in diesem prägnanten Sinn meint eine veränderte Haltung zu den Menschen unserer Zeit, zu denen wir selber gehören. Interesse ist also keine Außenperspektive, sondern eine Weise des Dazukommens, Hörens und Mitgehens. Aus der Mitte des Glaubens an Jesus Christus, dessen Geist in den Getauften und Gefirmten eingepflanzt und lebendig ist. Wer im Kontakt mit Menschen gegenwärtig sein will, kann nicht nur selber reden und vorgeben, sondern muss schweigen und hören können. Interesse heißt achtsam und hellhörig sein für die Sehnsüchte und Fragen der Menschen. Wohl nirgends wird uns das deutlicher und exemplarischer vorgeführt als in jener Szene des Paulus auf dem Areopag, mit der ich zugleich auf eine zweite profilierte Grundhaltung komme:

b) Dialog und Mut

Wesentlich für den mitmenschlichen Umgang, egal ob es sich um kirchennahe oder kirchenferne Menschen handelt, ist eine Kommunikation geprägt vom ehrfurchtsvollen interessierten Respekt vor jedem Menschen. Gerade das zeigt die Situation auf dem Areopag in Athen in verdichteter Weise. Die Art, wie Paulus auf die Athener in der gegebenen Situation zugeht, ist höchst lehrreich, ja analog übertragbar: Dialog hängt mit Demut zusammen, der Fähigkeit, sich selbst zurückzunehmen, und mit Offenheit für Menschen jeder Couleur. Dialogbereitschaft beinhaltet die Fähigkeit, zunächst die Perspektive des anderen einzunehmen und Leben und Welt aus seinen Augen und mit seiner Geschichte zu betrachten. Paulus gibt uns geradezu ein Musterbeispiel dafür, wie in einer Situation der Krise und des Umbruchs eine heilsame Umwandlung des vorhandenen Potentials geschieht mit dem Ziel, die vagabundierende Religiosität der Athener zum Anknüpfungspunkt zu machen für die sie aufnehmende, kritisierende und kultivierende Verkündigung der christlichen Religion.

„Was ihr sucht, das verkündige ich euch.“ Der vorhandenen, eher diffusen Religiosität der Athener bietet er eine klare Kultur aus christlichem Geist an. Ich verkünde euch Jesus Christus den gekreuzigt Auferstandenen.
In unserer sich immer mehr säkularisierenden Welt, in der aber viele Menschen nach Sinn, Orientierung, nach einer religiösen Dimension suchen, bedarf es meines Erachtens immer mehr dieser ‚Areopag-Methode’. In der Szene auf dem Markt von Athen kommt modellhaft vieles zur Anschauung, was in unserer Zeit für eine ‚missionarische Kirche’ und das ihr angemessenes Verhalten wichtig ist. Es geht um das Anknüpfen bei dem, was der Mensch mitbringt, seine Kultur, seine Religiosität, Spiritualität usw.

Es geht um das Zugehen auf den zeitgenössischen Menschen und um das Eingehen auf seine vielfältigen Sehnsüchte. Aber es geht auch um das Offenlegen von Irrwegen, um den Widerspruch gegen die Götzen und um die Einladung zur Entscheidung. Anknüpfungsmöglichkeiten der christlichen Botschaft sollten dort gesucht werden, wo Menschen sich selbst als ‚heilungs- und heilbedürftig’ und als nach Sinn und Orientierung Suchende empfinden. In der kulturellen Gestimmtheit der Menschen unserer Gesellschaft gibt es kollektive und individuelle ‚Inseln eines präevangelischen Klimas’. Sie müssen aufspürt und im Sinne von ‚aufnehmen, annehmen, verwandeln’ in einer missionarischen Pastoral für das Nahebringen der christlichen Heilsbotschaft genutzt werden. Die missionarischen Haltungen des Interesses und des Dialoges benötigt zudem Mut, ja eine gewisse Risikobereitschaft.

Wer sich für den anderen interessiert und wer in einen echten Dialog mit dem anderen tritt, der wird durch diese Begegnung verändert. An Paulus können wir Mut und Bereitschaft ablesen, sich auf die Fremden und das Fremde einzulassen, und diese grenzüberschreitende Position vor den eigenen Insidern zu vertreten. Eine solche Offenheit im Dialog und mutige Risikobereitschaft bedeutet dabei keineswegs eigene Profillosigkeit. Im Gegenteil: Eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass und wie Paulus glaubwürdig und überzeugend wirken konnte, ist sein authentisches und klar identifizierbares Profil gewesen. Daher ein drittes Merkmal einer missionarischen Haltung:

c) Übung und Konzentration

Einer missionarischen Spiritualität geht es um Alltagsnähe, Lebbarkeit, Einfachheit, und um konkrete und praktizierbare Alltagsübung. Missionarische Kirche werden heißt dann, zu einer christlichen Spiritualität anleiten, die Lebenssinn, Alltagsgestaltung und Handlungsorientierung begründet. Es käme darauf an, dass Menschen von missionarischen Menschen lernen können, die eigene(n) Alltagsübung(en) zu finden, zu praktizieren, zu reflektieren und evtl. zu erneuern. Das Vorbildliche und Anstiftende der paulinischen Mystik liegt eben in solch einer bewussten Verknüpfung der eigenen Christuserfahrung mit der Öffnung in den Dialog mit den anderen Menschen.

Einer missionarischen Kirche steht es daher in der Schule des Paulus gut an, den Christus-Glauben anzubieten, ihn kommunizieren zu wollen und ihn dem kritischen Dialog zu stellen. Dazu braucht es Orte des Glaubens, an denen er eingeübt und reflektiert, geprobt, diskutiert und im besten Sinn weiter entwickelt werden kann. Mystik und Mystagogie, gewagte Zeugenschaft der eigenen Glaubensgeschichte und Hilfsbereitschaft auf möglichen Glaubenswegen der anderen gehören zusammen. Gerade Paulus fordert uns heraus, uns herausreißen zu lassen, umkehren zu lassen aus oft selbst gebastelten, längst zur Gewohnheit gewordenen, aber darum doch durchaus doch auch fragwürdigen Glaubensgrößen. Damit komme ich zur letzten Kontur einer missionarischen Grundhaltung:

d) Wandlung und Vertrauen

Eine missionarische Pastoral richtet ihr Augenmerk auch auf ‚Orte der Störung und des Übergangs’ in den Biographien der Menschen und auch im Zusammenleben der Gesellschaft.

Sie macht diese Orte sichtbar und öffentlich, und sucht nach theologischen und rituellen Möglichkeiten, um diesen Orten Wandlung anzubieten, um einen Raum für Wandlung zu eröffnen. Auch das lassen die missionarischen Aufbrüche und Reisen des Paulus lernen: Eine missionarische Kirche muss ausziehen hin an die Orte der Gesellschaft und der Biographien, wo sie den Menschen Räume der Wandlung anbietet und sie sich selber Wandlung neu schenken lässt.

Liebe Mitbrüder,

wir dürfen uns auf diesen Wegen getragen wissen von einem dreifachen Vertrauen: Vertrauen in Gott zuallererst, in den Geist Jesu Christi, der in uns durch Taufe und Firmung eingepflanzt ist, dann Vertrauen in die Menschen und auch Vertrauen in uns selbst und unsere Berufung: Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott die Kirche und ihre Glieder führt und nicht verlässt.

Wir dürfen vertrauen in die Menschen, dass sie Gott an ihrer Seite haben, der mit ihnen auf dem Weg ist und in ihrem Leben durchscheinen will: Gott selbst ist längst bei den Menschen angekommen, ehe unser missionarisches Handeln bei ihnen anlangt. Gott als Schöpfer hat jeden Menschen hervorgebracht Und Gott selbst trägt uns auch da, wo wir mit unserem stets bruchstückhaften und unzulänglichen Handeln scheitern.

Wir dürfen aber letztlich auch Vertrauen in uns selbst und in den Sinn unseres missionarischen Wirkens haben: dass wir neue Wege finden können, den christlichen Glauben als gelebte Praxis und als vernünftiges Konzept zu pflegen und weiterzugeben. Dass wir auch in schwierigen Zeiten, in denen die Renaissance der Religion am Christentum und an der Kirche vorbeizugehen scheint, pastorale Pfade und kreativ-inspirierte Wege zu den Menschen von heute finden. Wie wir es bei Paulus selbst erleben und lernen können.

Liebe Mitbrüder, ich bin überzeugt davon, dass das Hineingehen in dieses Zentrum der paulinischen Botschaft dem Christentum und unserer Ortskirche Rottenburg-Stuttgart in der Welt und für die Menschen ein neues Gesicht, ein befreiendes Gesicht, ein erfüllendes Gesicht, ein heilsam-begegnendes Gesicht schenken wird. Dass die Kraft der Auferstehung zum Durchscheinen und Wirken komme.

Nun danke ich für Ihre und Eure Geduld und schließe bewusst mit den Worten, mit denen Paulus oft seine Briefe beschließt. „Die Gnade Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“ (2 Kor 13,13).

Danke für Eure Aufmerksamkeit!

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