In der Diözese Rottenburg-Stuttgart werden fortan erstmals Ehrenamtliche die Leitung kirchlicher Bestattungsfeiern übernehmen. Dafür haben sich sieben Frauen und ein Mann aus ganz Württemberg im Rahmen eines Pilotprojekts neun Monate lang vorbereitet. Bischof Dr. Klaus Krämer beauftragte die Ehrenamtlichen bei einem Gottesdienst im Dom St. Martin in Rottenburg am Mittwochabend für ihren künftigen Dienst.
Die Freude sei groß, dass es die Bereitschaft gibt, diese Aufgabe zu übernehmen, sagte Bischof Dr. Krämer und dankte auch den Kirchengemeinden vor Ort, in deren Mitte die Beauftragten künftig ihren Dienst tun werden. Die Ehrenamtlichen waren von ihren Kirchengemeinderäten und Pastoralteams zur Teilnahme an dem Pilotprojekt vorgeschlagen worden.
Kraft, Zuversicht und Hoffnung
In seiner Predigt wandte sich der Bischof an die Ehrenamtlichen und die zahlreichen Gottesdienstteilnehmer:innen aus deren Heimatorten und sagte: „Die Botschaft der Auferstehung ist die Botschaft des Glaubens in der Situation des Abschieds und des Loslassens eines geliebten Menschen. Sie ist der große, geradezu unglaubliche Horizont, in den wir den Tod und das Sterben unserer Liebsten hineinstellen dürfen.“ Dieser Glaube sei „das Beste und das Größte, was wir in dieser Situation einem trauernden Menschen anbieten können“. Denn der Glaube gebe Kraft, Zuversicht und Hoffnung, hielt Dr. Krämer fest und dankte den acht Ehrenamtlichen für ihre Bereitschaft, diesen Glauben zu bekennen und für ihn einzustehen.
„Der Tod gehört mitten ins Leben"
Die Sorgfalt und Liebe, mit der wir den Tod in diesen Zusammenhang stellen, sei nach seiner festen Überzeugung auch heute ein starkes Zeichen: „Ein Zeichen, das wir einer Kultur entgegensetzen, die Tod und Sterben immer mehr aus dem Leben und dem Alltag der Menschen hinausdrängen will“, sagte der Bischof und fügte an: „Der Tod gehört mitten ins Leben, weil wir auch mitten im Tod vom Leben umfangen sind – von dem Leben, das uns in Jesus Christus geschenkt und verheißen ist.“