Im Namen von Papst Franziskus zeichnete Bischof Gebhard Fürst den im vergangenen Jahr verstorbenen Waldemar Teufel posthum mit der Würde eines Ritters des Ordens des Heiligen Papstes Silvester aus. Für seine Verdienste mit dem gleichen päpstlichen Ordensrang ausgezeichnet wurde Dieter Manz.
Der in Rottenburg lebende Manz habe über Jahrzehnte die „Diözesanstelle Buch“ geleitet und sich darüber hinaus in seiner Freizeit den Ruf und den Titel eines Stadthistorikers erarbeitet, begründete der Bischof die hohe kirchliche Ehrung. „Inhaltlich wie umfänglich leistete er auf diesem Gebiet für den Raum des Oberen Neckars und insbesondere für Rottenburg Beispielloses.“ Manz publizierte zur Geschichte des Adels, zur Profan- und zur Kirchengeschichte, zur Bau- und Kunstgeschichte, zur Wirtschaftsgeschichte, über Persönlichkeiten des öffentlichen und geistlichen Lebens sowie zu Volksfrömmigkeit und Brauchtum. Zahlreiche seiner Veröffentlichungen seien Pionierarbeiten, hob der Bischof hervor und hielt fest: „Entscheidend ist sein 2009 veröffentlichtes Werk ‚Urbs Pia‘ – die fromme Stadt, das sich der Geschichte der Bischofsstadt Rottenburg widmet und die zahlreichen Klöster und Kirchen in und um die Stadt als Ausdruck der Frömmigkeit und der Tradition vorstellt. So wird auch sichtbar, warum Rottenburg im 19. Jahrhundert zum Bischofssitz werden konnte.“ Allein das Stadtarchiv zähle beinahe 300 Einzelnachweise unter seinem Namen.
Und Manz habe nicht nur als Chronist der Lokal- und Regionalgeschichte gewirkt. „Stets war seine historische Expertise erbeten in Fragen der Veränderungen und Erneuerungen des Stadtbildes oder bei Renovationen und Restaurationen von Kirchen und Kapellen in Rottenburg und Umgebung“, fuhr der Bischof fort. Und: „Besonders die Stadt Rottenburg verdankt Herrn Manz viel: ihre aktuelle Gestalt, die gediegene Würde, die sie heute vom Marktplatz bis zum Neckar, vom Dom bis St. Moritz ausstrahlt und die von ihrer reichen Geschichte kündet, wäre ohne sein Wirken schlicht nicht möglich gewesen.“
Hohe kirchliche Ehrung
Die Verdienste von Waldemar Teufel, dem er den Orden posthum verlieh, beschrieb Bischof Fürst wie folgt: Teufel sei bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2003 als Diözesanjustiziar und Kanzler für die Diözese Rottenburg-Stuttgart tätig gewesen. Teufels Eigenschaft einer sachlich kompetenten und doch auch humorvoll-verbindlichen Verhandlungsführung habe in unterschiedlichsten Situationen, Gremien und Räten immer wieder maßgeblich zum Finden überzeugender und zukunftsfähiger Lösungen beigetragen. Mit seinem Engagement habe Teufel an vielen Stellen die rechtliche Konkretisierung des Rottenburger Modells unterstützt und vorangetrieben, betonte Bischof Fürst und fügte erläuternd hinzu: „Dem Modell, das für die Diözese Rottenburg-Stuttgart die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Gremien auf den verschiedenen Ebenen, das Zusammenwirken von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen, von Klerikern und Laien subsidiär und partnerschaftlich regelt.“ Ebenfalls nicht vergessen werden dürfe Teufels Wirken bei der Verwirklichung des Dritten Wegs, dem sensiblen Zusammenspiel zwischen kirchlichen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Deutschland. „Darüber hinaus hat er sich in vorzüglicher Weise für das katholische Schulwesen eingesetzt“, erinnerte Fürst.