Auch nach der am Montag dieser Woche von der Kleruskongregation im Vatikan veröffentlichten Instruktion "Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche" will Bischof Dr. Gebhard Fürst den seit 50 Jahren bewährten Weg der Mitwirkung und Mitverantwortung von Laien bei der Führung von Diözese, Dekanaten und Kirchengemeinden weiter beschreiten: "Das Rottenburger Modell steht nicht zur Disposition. Die darin festgeschriebene starke Beteiligung der Laien in all unseren Gremien bis zum Diözesanrat, der bei uns auch das Haushaltsrecht hat, ist ein großer Vorteil für die Ortskirche – und sie ist eine klare Konsequenz aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil." Das Schreiben aus Rom, so Bischof Fürst, habe ihn deshalb ebenso überrascht wie seine anderen Amtskollegen in Deutschland.
Im Einklang mit dem Kirchenrecht
In der heutigen Zeit gebe es keine Alternative zum Prinzip des Miteinanders. Fürst: "Das hat sich bei uns in der Diözese Rottenburg-Stuttgart in 50 Jahren sehr gut bewährt." Die gemeinsame Leitung der Kirchengemeinden durch Laien und Kleriker sieht der Bischof vollauf im Einklang mit dem Kirchenrecht. Der im Frühjahr 2020 gemeinsam von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) eingeschlagene Synodale Weg sei die richtige Antwort auf die großen Herausforderungen, vor denen die katholische Kirche steht. In einem Schreiben an die Gewählten Vorsitzenden der mehr als 1.000 Kirchengemeinden in der Diözese will Bischof Fürst diesen ganz bewusst den Rücken stärken, verbunden mit "großem Dank für ihr ehrenamtliches Engagement".