Die unbesiegbaren Gallier im Asterix-Comic haben bekanntlich vor nichts Angst, außer dass ihnen eines Tages der Himmel auf den Kopf fallen könnte. Ähnlich mögen sich die Verantwortlichen in den Kirchengemeinden der Friedrichshafener Stadtteile Ailingen, Fischbach und Jettenhausen sowie von Schwarzenbach in der Wangener Ortschaft Neuravensburg gefühlt haben. Trotz großen Gottvertrauens ging ihr banger Blick in den letzten fünf Jahren hinauf zu den Dächern ihrer Nachkriegsgotteshäuser, bei denen Sachverständige Mängel in der Konstruktion festgestellt hatten. Einige der Kirchen mussten daraufhin umgehend zugesperrt werden.
In drei Fällen waren dieselben Leimbinder im Einsatz, die im Jahr 2006 zum Einsturz des Dachs der Eissporthalle in Bad Reichenhall mit 15 Toten geführt hatten. Wie realistisch die Gefahr noch immer ist, zeigt St. Elisabeth in Kassel. Am 13. November vergangenen Jahres krachte dort das Kirchendach unvermittelt herunter. Die betroffenen Kirchengemeinden am Bodensee machten sich aber nicht nur über bauliche Maßnahmen und deren Finanzierung Gedanken, sondern auch über ihre Zukunft. Was ist notwendig, um im 21. Jahrhundert mit den Menschen am Ort den christlichen Glauben zu leben? Und was soll mit zu groß gewordenen kirchlichen Räumlichkeiten geschehen?