Wir erleben gerade eine einmalige Situation mit einschneidenden Maßnahmen. Wir tragen als Christinnen und Christen aber auch eine besondere Verantwortung, in dieser Zeit aufmerksam und achtsam zu sein, um gemeinsam die Virus-Krise zu meistern.
Ihnen, liebe pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, möchte ich für Ihren großen Einsatz danken, mit dem Sie innerhalb kürzester Zeit die Voraussetzungen dafür geschaffen haben, dass Kinder und Jugendliche von zuhause aus lernen können. Ich weiß, dass dies gerade bei Schülerinnen und Schülern, die sich auf Prüfungen vorbereiten, eine besondere Herausforderung ist. Sie haben sich viele Gedanken darüber gemacht, wie die für unsere Schulen so wichtige Beziehungsgestaltung auch auf digitalen Wegen funktionieren kann. Vielleicht machen Sie ja gerade auch Erfahrungen, die über diese Krisenzeit hinweg für das Lernen hilfreich sein können.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien in dieser schwierigen Zeit Kraft und Kreativität, die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Eltern weiter so gut begleiten zu können wie in den vergangenen Wochen. Auch für Ihre Familien und Angehörigen sende ich Ihnen meine besten Wünsche.
Liebe Schülerinnen und Schüler – auch Euch wird gerade viel zugemutet. Ihr lebt in einer manchmal beängstigenden Zeit und Umgebung. Ich danke auch Euch, dass Ihr dies aushaltet und so gut wie möglich mitgestaltet. Ich möchte Euch auch ermutigen und ermuntern, dort zu helfen, wo Ihr gerade helfen könnt – ohne Euch und andere zu gefährden. Mir wird von Aktionen berichtet, dass Kinder und Jugendliche Filme und Podcasts für die Großeltern aufnehmen, die gerade nicht besucht werden dürfen; dass Jugendliche sich anbieten, für alte Menschen einzukaufen. Und sicher habt Ihr alle viele eigene Ideen, auf die ich als Bischof gar nicht kommen würde… In diesen schwierigen Zeiten kann sich auch zeigen, was es heißt, als Christ in dieser Welt zu handeln und sich als Schülerin oder Schüler einer katholischen Schule für die Anderen zu engagieren.
Schließlich möchte ich auch Ihnen, liebe Eltern, danken. Sie haben gerade viele Herausforderungen zu bewältigen. Neben der großen Verantwortung und Belastung, die jetzt mit den Schul- und Kindergartenschließungen auf Sie zukommen, gibt es vielleicht auch Sorgen um die eigene berufliche und finanzielle Situation. Als Kirche möchten wir auch hier helfen, wo wir können, auch wenn unsere Ressourcen begrenzt sind. Falls Sie in finanzielle Nöte geraten, bitte ich Sie ausdrücklich, auch auf die Verantwortlichen an den Schulen und in der Schulstiftung zuzugehen, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchen werden, Entlastungen beim Schul- und Betreuungsgeld zu schaffen.
In diesen Tagen werden wir die Kar- und Osterfeiern begehen. Es werden ganz besondere Feiern werden, weil wir zum einen nicht in unseren Gemeinden feiern können; aber auch, weil wir das Kreuz und das Licht der Osterkerze dieses Jahr in eine Welt hineintragen, die von so viel Leid und Trauer geprägt ist. Ich wünsche uns allen, dass es uns trotzdem gelingt, an der Hoffnung festzuhalten und an der Liebe, die Gott jeder und jedem einzelnen schenkt.
In diesem Sinne danke ich Ihnen sehr herzlich für alles, was in diesen Tagen an Gutem geschieht und wünsche Ihnen den Segen des lebendigen Gottes.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Dr. Gebhard Fürst
Bischof