Familie

BROT.ZEIT.FEST

Ob groß oder klein, ob auf Picknick-Decke oder Bank: bei der Mitmach-Lesung machen alle mit. Bild: drs/Bernhard Wuchenauer

Der gelungene Familientag im Freilichtmuseum Beuren startet mit einem Mitmach-Picknickdecken-Gottesdienst auf der Streuobstwiese.

Einen rundum gelungenen Familientag konnten am Sonntag zahlreiche Familien im Freilichtmuseum Beuren erleben. Beginn war um 11 Uhr mit einem Mitmach-Picknickdecken-Gottesdienst auf der Streuobstwiese. Angesichts der vergangenen regnerischen Tage waren auch die Sitzbänke als Alternative sehr begehrt.

Veranstaltet und verantwortet wurde der Familientag vom Katholischen Dekanat Esslingen-Nürtingen mit seinen verschiedenen Einrichtungen, den Evangelischen Kirchenbezirken Nürtingen und Esslingen mit deren Jugendwerken, der Kinderstiftung Esslingen-Nürtingen sowie dem Freilichtmuseum Beuren als Einrichtung des Landkreises Esslingen.

Einfach Spitze, dass du da bist

Mit dem Lied „Einfach Spitze, dass du da bist“ wurden alle Kinder, Erwachsenen und Großeltern zu Beginn des Gottesdienstes vom Kinder- und Jugendchor St. Kolumban aus Wendlingen begrüßt. Hier wurden bereits alle Gottesdienst-Teilnehmer zum Mitmachen eingeladen. Auch beim Bibeltext wurde in besonderer Weise interagiert: bei der Erzählung vom Volk Israel in der Wüste mit der Speisung durch Manna und Wachteln wurden alle Anwesenden eingeladen, lautmalerisch mitzuwirken: mal war ein Trampeln der Füße, ein lautes Schmatzen oder ein „Hui“ zu hören, mal rissen alle Mitfeiernden die Arme hoch oder lachten laut. In der anschließenden Predigt setzte sich Pfarrer Conzelmann von der evangelischen Kirche in Beuren mit der Frage auseinander, aus was denn dieses Manna damals bestand und was solche Hoffnungskörner heute sein könnten. Dorothe Schohe, katholische Seelsorgerin bei Menschen mit Behinderung, leitete mit einem persönlichen Bespiel aus ihrem Camping-Urlaub über und lud zum Austausch über Hoffnungskörner aus dem eigenen Leben ein – quer über Picknickdecken und Bänke hinweg wurden solche Erlebnisse geteilt.

Geteiltes Brot und Spenden

Selbstverständlich wurde im Gottesdienst Brot miteinander geteilt, aber erst, nachdem es von Andrea Weber, Familien-Referentin im katholischen Dekanat, gesegnet worden war. Aber nicht nur das Brot wurde miteinander geteilt, sondern auch bei der Kollekte stand Teilhabe im Vordergrund. Das gesammelte Geld ging an die Kinderstiftung Esslingen-Nürtingen, die Kindern aus Familien mit geringem Einkommen Sport, Freizeitaktivitäten und Nachhilfe ermöglicht – so wurden auch diese Spenden zu Hoffnungskörner. Biluge Mushegera von der Kinderstiftung dankte im Voraus für diese Unterstützung. Rita Biste-Wessel wandelte als Seelsorgerin für Menschen mit Hörschädigungen die gesprochenen Worte während des Gottesdienstes in Gesten um.

Der Weg vom Korn zum Brot

Nach dem Gottesdienst machten sich die Familien auf den Weg, die einzelnen Stationen des Weges vom Korn zum Brot zu erleben. Die Räumlichkeiten und die Gerätschaften im Freilichtmuseum Beuren gaben den perfekten Rahmen für einen solchen Familientag ab. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Freilichtmuseums leiteten an den jeweiligen Stationen an und gingen bei Bedarf auch zur Hand. Die Sense und der Dreschflegel konnten unter fachkundiger Anleitung ausprobiert werden. Das sprichwörtliche Trennen von Korn und Spreu stand als nächster Schritt an – die „Windfege“, eine Maschine zum Trennen, machte es möglich. Viel Muskelkraft war dann beim Mahlen nötig. Heiß ersehnt konnte dann vor dem Backhaus der Teig geknetet und das eigene Brötchen geformt werden, bevor es endlich knusprig-lecker aus dem Ofen kam. An einigen Stationen gab es zwar manchmal auch Wartezeiten, aber das nutzten die Familien, um miteinander ins Gespräch zu kommen und die Text-Tafeln an den jeweiligen Stationen zu lesen. Interessante Infos zur jeweiligen Station, der Hinweis auf eine Bibelstelle oder Fragen als Gesprächsanregung waren dort zu finden. Korni, das Mäuse-Maskottchen, tauchte auf allen Tafeln auf und begleitete auf diese Weise die Kinder auf dem Weg.

Traktor fahren und Popcorn

Die Popcorn-Station der Kinderstiftung Esslingen-Nürtingen sowie das Mitfahren mit dem Traktor ließen nicht nur die Kinderherzen höherschlagen. Gute Resonanz fand auch eine Segensstation mit unterschiedlichem Segensformen, die der evangelische Bezirksjugendpfarrer Ulrich Enderle anbot. Für die Jugendlichen stand eine Chill-Lounge der evangelischen Jugendarbeit bereit.

"Es hat sich richtig gelohnt!"

Nach den vielen Stationen und Mitmach-Angeboten leitete eine Jonglage-Vorführung den Abschluss des Tages auf der Streuobstwiese ein. Den Dankesworten folgte ein Segen, mit dem der Familientag beendet wurde.

„Wir können nur dankbar sein, dass das Wetter heute so toll mitgespielt hat und dass es so besondere Orte wie das Freilichtmuseum Beuren gibt, an denen wir Gottesdienste im Grünen feiern können“, zog Hendrik Lohse, Referent für Kirche in Freizeit und Tourismus bei der Evangelischen Landeskirche, sein Fazit.

Andrea Weber hob hervor: „Auch wenn wir angesichts der Wetter-Prognosen in den vergangenen Tagen etwas gebibbert haben, sind wir froh, dass wir den Familien im Landkreis Esslingen einen so tollen Familientag ermöglichen konnten. Allen Kooperationspartnern bin ich für ihr Mitwirken und das gute Miteinander sehr dankbar. Und wie die Rückmeldungen der Familien zeigen: es hat sich richtig gelohnt!“

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