Das "Nein" aus Rom zur Segnung homosexueller Partnerschaften hat weltweit Reaktionen ausgelöst. Am vergangenen Montag, 15. März, hat die Glaubenskongregation den Bestrebungen, eine solche Segnung einzuführen, eine deutliche Absage erteilt. In einem Statement äußerst sich Bischof Dr. Gebhard Fürst dazu, welches wirnachfolgend im Wortlaut veröffentlichen.
Statement zum Responsum ad dubium der Kongregation für die Glaubenslehre über die Segnung von Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts:
"Die Frage, ob eine Segnung homosexueller Paare möglich ist, wird seit einigen Tagen heftig diskutiert. Sie ist Gegenstand des Synodalen Weges. Wir werden deshalb dort in aller Offenheit miteinander sprechen. Ich setze mich dafür ein, eine versöhnliche Lösung zu finden.
Die meisten Menschen sehnen sich nach einer gelingenden und dauerhaften partnerschaftlichen Beziehung. Die Liebe zu einem Partner/einer Partnerin ist für die meisten der Schlüssel zu einem glücklichen Leben. Aus diesem Grund sind für die katholische Kirche Ehe als Verbindung von Frau und Mann und die Familie, die aus dieser Verbindung resultiert, besonders schützenswert. Deshalb ist die Ehe ein Sakrament.
Darüber hinaus gibt es Menschen, die in dauerhaften homosexuellen Partnerschaften leben und die ihre Liebe zueinander für sich als segensreich erfahren. Auch Menschen, die in homosexuellen Partnerschaften leben, gebührt unsere Achtung und unsere Zuwendung. Ich wende mich entschieden gegen jegliche Diskriminierung!
Ich hoffe und setze mich dafür ein, dass wir eine Regelung finden, die dem Respekt vor den Menschen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und der Würde der einzelnen Personen gerecht wird und die gleichzeitig das christliche Verständnis von Ehe und Familie als Leitbild für unsere Kirche gerecht wird.
Eine seelsorgerliche Begleitung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ist für mich selbstverständlich. Wir können und sollten miteinander um ein vertieftes Verständnis füreinander beten. Unsere Kirchengemeinden mögen Menschen, die in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften leben, in ihren Reihen ohne Diskriminierung aufnehmen. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart beabsichtigt in Kürze eine entsprechende Stelle in diesem sensiblen seelsorgerischen Bereich einzurichten.
In diesem Sinne hoffe ich auf eine versöhnliche Lösung in dieser schwerwiegenden Frage."