Als der Riedlinger Mesner Werner Selg am vergangenen Samstagmorgen die Kirche St. Georg aufschloss, lag das Jesuskind noch zwischen Maria und Josef auf einem Schafsfell in der Krippe. Als er am frühen Abend zum Abschließen zurückkehrte, war die immerhin etwa 30 Zentimeter große zentrale Krippenfigur verschwunden. Zunächst hoffte er, dass es jemand von offizieller Seite vorübergehend "ausgeliehen" hat und nur vergaß ihm Bescheid zu geben.
Christkind aus der Kirche verschwunden
Manchmal kehren ja entwendete Kirchengegenstände auch nach kurzer Zeit "von alleine" wieder zurück. Das war jedoch nicht der Fall. Als die barocke Holzfigur Anfang dieser Woche nicht wieder aufgetaucht war, schalteten Pfarrer Walter Stegmann und Selg die Polizei ein. Sie ermittelt nun wegen Diebstahls und bittet alle, die Hinweise zum Verbleib des Christkinds geben können oder etwas beobachtet haben, sich unter Telefon 07371/9380 zu melden.
Weihnachtsschmuck bis Lichtmess
Dass viele Kirchen Ende Januar noch weihnachtlich geschmückt sind, hängt mit dem Fest Darstellung des Herrn am 2. Februar zusammen, das volkstümlich auch Mariä Lichtmess heißt. Grundlage ist die damals übliche Reinigungszeremonie 40 Tage nach der Geburt. Die Bibel erzählt, dass Maria und Josef deshalb mit Jesus den Tempel aufsuchen. Auch wenn in den Wochen davor in den Sonntagsevangelien der erwachsene Jesus von Johannes getauft wird und Jünger beruft, erscheint er an diesem Fest ein letztes Mal als Säugling.