„Warum werden Ihre Hunde so alt?“, fragte der Tierarzt. „Ich lasse meine Hunde jedes Jahr segnen“, erwiderte die Besucherin des Tiersegnungsgottesdienstes. Wie jedes Jahr um den Franziskustag hatten sich vor der Kirche St. Stephanus in Wasseralfingen ganz besondere Gäste eingefunden: Frauen und Männer kamen mit ihren Vierbeinern, zumeist Hunden. Pudel, Irish Setter und Labrador saßen brav im Halbrund um Gemeindereferentin Daniela Grimm. „Heute möchten wir dafür danken, was wir mit unseren Vierbeinern alles erleben dürfen“, sagte sie.
Der Tiersegnungsgottesdienst hat in der Seelsorgeeinheit Wasseralfingen-Hofen eine lange Tradition. Der im Dezember 2020 verstorbene Pfarrer Gebhard Lutz hatte ihn eingeführt. Daniela Grimm übernahm diese besondere Segnungsfeier und führt sie fort. Dass der heilige Franz von Assisi (1181-1226) alle Geschöpfe Gottes mit besonderer Wertschätzung betrachtete, das ist Thema dieses Gottesdienstes. „Franziskus hat keinen Unterschied gemacht zwischen Mensch und Tier“, sagte Daniela Grimm, „er nannte sie sogar Brüder und Schwestern.“
Die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher hörten aufmerksam zu. Und auch die Vierbeiner spitzten die Ohren beim Sonnengesang in „Laudato si“ und bei der Segnung mit Weihwasser. Die Hunde, die – wie eingangs beschrieben – so lange leben, saßen brav vor ihrer Halterin. Die Hündin heißt „Holly“. Die Frau schmunzelte: „Doch jetzt werde ich sie wohl ‚Holy‘ nennen.“