Weihnachten

Danke an alle, die heute Dienst tun!

Tolle Aktion an Weihnachten: Jo Aubele, Bildungsreferent J.A.B. (hinten, Mitte), und junge Ehrenamtliche aus dem Dekanat Ehingen-Ulm werkeln in der Weihnachtsbäckerei - um den Menschen eine Freude zu machen, die in der Heiligen Nacht Dienst haben. Foto: drs/Jerabek

Auch in der Heiligen Nacht müssen viele arbeiten, damit die Welt nicht stehen bleibt. Junge Leute bringen ihnen Plätzchen und sagen: Danke!

„Ich hab‘ das Privileg, dass ich an Heiligabend nicht arbeiten muss, und da finde ich es schön, die Menschen zu beschenken, die arbeiten müssen“, sagt Hannah aus Unterkirchberg. „Die opfern ja wirklich den Feiertag, um für uns alle da zu sein – in der Apotheke, im Krankenhaus…“ Tabea liebt es, Plätzchen zu backen, „und das Verteilen ist auch sehr schön, weil man viele lachende Gesichter sehen kann“, sagt die 21-Jährige aus Hüttisheim. Durch ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Katholischen Jugendreferat des Dekanats Ehingen-Ulm war sie vor einem Jahr auf die weihnachtliche Verteilaktion aufmerksam geworden und ist diesmal wieder mit von der Partie.

Und die geht so: Bereits am Nikolaustag trafen sich junge Leute aus verschiedenen Orten des Dekanats in der Backstube des Regionalen Ausbildungszentrum (RAZ) Ulm der Stiftung Liebenau, um aus 20 Kilo Mürbteig und leckeren Zutaten verführerische Plätzchen zu kreieren: Ausstecherle, Nougattaler, Engelsaugen, Schokocrossies…  Tags darauf haben sie sie hübsch verpackt, um sie dann in der Heiligen Nacht nach der Christmette in der Ulmer Innenstadt zwischen 23 Uhr und zwei Uhr morgens an die zu verteilen, die arbeiten müssen: „an Lokführer, in der Rettungsleitstelle, an Pflegekräfte in Heimen und im Hospiz, an Nachtportiere von Hotels, an Tankstellenkassiererinnen und viele andere, die sich darüber freuen, dass jemand an sie denkt“, erklärt Johannes Aubele von der „Fachstelle Jugend.Arbeit.Bildung. im BDKJ“ in Wernau.

Jedes Jahr passieren schöne Begegnungen

Mehr als 150 dekorativ gestaltete und liebevoll bestückte Päckchen wechseln ihren Besitzer, verbunden mit einem persönlichen Dankeschön der jungen Leute, die bei „Minis“ und „Pfadis“ und anderen Bereichen der katholischen Jugendarbeit im Dekanat engagiert sind und teilweise schon mehrmals bei der Aktion mitgemacht haben. „Und jedes Jahr passieren schöne Begegnungen und kleine Geschichten in dieser Nacht“, weiß der Bildungsreferent, der die schöne weihnachtliche Aktion vor sieben Jahren initiiert hat und selbst „aus der Ulmer Ecke“ kommt.

Martin, der in Stuttgart Verkehrsingenieurwesen studiert, erinnert sich an die Freude bei den Pflegekräften in einem Altenheim, die die Aktion schon kannten und gleich die Tür aufmachten. Philipp, ehrenamtlicher BDKJ-Dekanatsleiter in Ulm, berichtet von der Begegnung mit einer Apothekerin, die im Rahmen des Notdienstes „gerade jemanden bedient hatte, der dringend Medikamente brauchte“ und wohl erst eher sorgenvoll schaute ob der (vermeintlichen) neuen Kundschaft. „Als wir sagten: ‚wir wollen nur Plätzchen bringen‘, war sie so happy und wir hatten ein total nettes Gespräch, auch wenn’s nur durch das Notdienst-Fensterchen war“. Tabea behält das frohe Gesicht des Garagenwarts im Ulmer Parkhaus „Am Rathaus“ in Erinnerung, der „schon relativ einsam“ in seiner Aufsichtskabine saß „und nicht damit gerechnet hat, dass überhaupt jemand kommt“.

 „Alle Leute, die wir getroffen haben, waren einfach begeistert von der Aktion und haben sich gefreut, dass sie was bekommen“, sagt Philipp, der auch als Kurat, also geistlicher Betreuer bei einer Ulmer Pfadfindergruppe engagiert ist. „Es ist ja schon ein bisschen verrückt irgendwie, um zwei Uhr nachts angesprochen zu werden, ob man Plätzchen haben will. Für uns ist es aber total spannend und schön, den Menschen etwas zurückzugeben, die für uns alle Dienst tun.“

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