Der Reigen an Wortbeiträgen, sinnreich getaucht in Themen, die ganz und gar zu einer „Unterbrechung“ passen, umreißen Rolf Siedlers Leben, seine Ideen, seinen Mut. „Er ist politisch, informiert und getragen von einer beharrlichen Zuversicht“, so drückt es Joachim Drumm, Leiter der Hauptabteilung XI „Kirche und Gesellschaft“ der Diözese aus.
Rolf Siedler, der Optimist.
Er sei einer, der den Grundstein gelegt hat, dass wir jetzt so arbeiten wie wir arbeiten. Paul Schobel, ehemaliger Leiter der Betriebsseelsorge, findet unterhaltsame, wahre Worte für den scheidenden Betriebsseelsorger. Die Herztöne der Menschen habe er wahrgenommen. Betriebsseelsorge – eine Herzenssache.
Rolf Siedler, sensibel und achtsam.
Er gleiche Pedro Casaldáliga, emeritierter Bischof aus Spanien, Befreiungstheologe. Der Kampf um eine gerechtere Welt sei ihm eigen. Der Kampf um nachhaltiges Leben, Klimaschutz, gerechte Verteilung der Güter, gerechte Arbeit. Die Unterbrechung hier, eine ermutigende Stunde für ihn, so Wolfgang Hermann, Leiter der Betriebsseelsorge der Diözese.
Rolf Siedler, der streitbare Theologe.
Ein Systemsprenger sei er, ist Dekanatsreferent Tobias Kriegisch überzeugt, einer, der auf die Mitarbeitenden als Menschen eingeht, einer, der viele Projekte angestoßen hat, der mit wachen Sinnen durch die Welt geht und sich von den Menschen berühren lässt.
Rolf Siedler, Systemsprenger.
Ein Meister der spitzen Feder (Roland Hamm, IG Metall), einer von uns (Landrat Dr. Joachim Bläse), einer, der die Stadt Aalen zu einem besseren Ort gemacht hat (OB Frederick Brütting), der den Menschen sieht und die Nähe sucht (Bundestagsabgeordnete Leni Breymaier), der Spalte überwinden und überbrücken kann (Sascha Eberhard, Franke GmbH), Ansprechpartner in kleinen und großen Katastrophen (Daniela Dorrer, Stadt Aalen), und einer, der es nicht müde geworden ist, die Menschen, seine Zuhörerinnen und Zuhörer in den Konzerten „anzubetteln“, ihren Lebensstil zu ändern oder zumindest zu überdenken (Schauspielerin Anne Klöcker).
Warum also, sei er eigentlich kein Kandidat für eine Heiligsprechung? Der stellvertretende Dekan Pater Jens Bartsch schlägt geschickt den Bogen zur Seligsprechung von Pater Philipp Jeningen. „So viel Lob bekommt nur ein Heiliger“, fasst er augenzwinkernd zusammen.
Doch: Ehre, wem Ehre gebührt.
Danke, Rolf Siedler!