„Wir können mit Gott über uns hinauswachsen – für einen bewegenden Reli-Unterricht und eine friedliche, solidarische Gesellschaft“. Das sagte Ulrike Engel, katholische Schuldekanin und Leiterin des Religionspädagogischen Instituts (RPI) in Schwäbisch Gmünd, bei ihrer Verabschiedung im Festsaal des Franziskaners. Kurzweilige Redebeiträge und ein Strauß an wertschätzenden Dankesworten prägte die Feierstunde, die mit einem nahegehenden spirituellen Impuls von Dekan Robert Kloker und Schuldekanin Dr. Julia Münch-Wirtz eröffnet wurde.
Am Ende des Grußreigens gab der voll besetzte Festsaal im Franziskaner stehende Ovationen. Ulrike Engel steht, bescheiden lächelnd, in der ersten Reihe und dreht sich zu den knapp 200 Gästen um. Die Anerkennung, die im Beifall steckt, sie ist ehrlich und warmherzig, so, wie es die Rednerinnen und Redner davor beschrieben haben. Es ist zu hören von einer „verlässlichen Ansprechpartnerin und Impulsgeberin“ (Christof Straub, stellvertretender Amtsleiter Schulamt Göppingen), von einer Frau, die „unzählige positive Begegnungen geschaffen hat“ (Melanie Knoll, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung), von ihrer „methodischen Kompetenz und Orientierung für Lehrkräfte“ (Thomas Lenz, Seminarschuldirektor) und ihrer „Aufgeschlossenheit für die theoretische Theologie mit praktisch-didaktischen Einwürfen und menschlicher Nähe“ (Professorin Dr. Iris Mandl-Schmidt, PH Schwäbisch Gmünd).
„Ein starkes ökumenisches Zeichen“
Der evangelische Schuldekan, Dr. Harry Jungbauer, sieht Ulrike Engel als eine „wahrhaft katholisch-ökumenische Kollegin“. In seiner unterhaltsamen Rede richtet Jungbauer den Blick auf die professionelle Weiterentwicklung des Religionsunterrichts, „dem kleinen Fach mit den großen Themen“. „Wir waren zusammen ein starkes ökumenisches Zeichen in der Bildungswelt der Schulen“, stellt der Theologe fest.
„Bibelstellen für Führungskräfte“ hat der ehemalige Amtsleiter des Schulamtes Göppingen, Jörg Hofrichter, mitgebracht. Die Arbeit Engels sei getragen vom christlichen Glauben. Sie habe Freude, Hingabe aber auch Prinzipien mitgebracht, „immer mit einem menschennahen Blick“, so Hofrichter.
Wie Kirche Zukunft haben kann
Als einen Ort des Glaubens mit einer wertschätzenden Atmosphäre bezeichnet die Zweite Vorsitzende des RPI-Vereins der Diözese, Christa Bentele-Lanzet, die Einrichtung in Schwäbisch Gmünd. Gemeinsam mit Andrea Rack, der Ortsvorsitzenden des RPI, schätzt sie besonders die Bemühung Engels immer wieder zu fragen, „welche Themen für die Menschen heute wichtig sein könnten.“ Als eine „Oase der Ruhe“ und einen Ort, wo deutlich wird, wie „Kirche Zukunft haben kann“, bezeichnet Professor Dr. Andreas Benk (Kuratorium RPI) das Institut unter der Ägide Ulrike Engels.
In „Reli" geht's um Herzensbildung
Zu Beginn der Feierlichkeiten haben Schuldirektorin (im Kirchendienst), Angelika Hittinger, und die Leiterin der Hauptabteilung Schulen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Ute Augustyniak-Dürr, wertschätzende Worte für Ulrike Engel gefunden. „Sie waren seit dem Schuljahr 2005/2006 das Gesicht im Schuldekanatsamt und im RPI. Sie haben ein Netzwerk aufgebaut, gepflegt und gestärkt in ihrer hochkompetenten, sensiblen aber auch energischen Art“, sagte die Ordinariatsrätin. Im Reli-Unterricht gehe es um Herzensbildung. Ulrike Engel habe sie als „hochgeschätzte, kluge und empathisch warme Kollegin“ kennengelernt.
Die Schlussrede gehört der neuen Schuldekanin und Leiterin des RPIs, Delphina Barth, bis dato Leiterin der Römerschule Straßdorf. Ihr Dank gehört Ulrike Engel, die sie ausgebildet hat. „Unsere Wege haben sich schon früher gekreuzt“. Durchzogen von tollen musikalischen Beiträgen der Fachdidaktik Musik des Lehrerseminars unter der Leitung von Ulrike Bauder und Eva Schilling und vom Team des RPIs mit guten Wünschen für Ulrike Engel, endet der festliche Nachmittag.