Sie kennt den Schmerz und die große Frage nach dem Warum. Birgit Rathgeb-Schmitt hat vor neun Jahren ihren Bruder durch Suizid verloren. Um Betroffenen heute eine Anlaufstelle zu bieten, hat die Schuldekanin für katholischen Religionsunterricht zusammen mit Dekanatsreferentin Karin Berhalter die Ausstellung von "Angehörige um Suizid" (AGUS) nach Wangen geholt. Sie ist vom 6. bis 19. März im Giebelsaal der Städtischen Galerie in der Badstube zu sehen.
Zu den Betroffenen zählt Birgit Rathgeb-Schmitt nicht nur die direkten Angehörigen derer, die sich das Leben genommen haben. "Fast jeder sagt er kennt in seinem Umfeld jemanden", wenn das Tabu gebrochen wird und das Thema Suizid zur Sprache kommt. Dass die Menschen trotz aller Unsicherheiten und Ängste das Bedürfnis haben darüber zu reden, weiß Karin Berhalter auch aus ihrer Arbeit mit Trauernden. Seelsorgerinnen und Seelsorger würden sich hier für Gespräche anbieten, und sensibel mit Trauernden nach Suizid umgehen, betont die Theologin.