Der Effekt ist überraschend: Alle, die die abstrakte Holzskulptur von Barbara Jäger zum ersten Mal sehen, meinen, sie sei von innen beleuchtet. Doch es ist allein die Beschichtung mit Blattgold die das Umgebungslicht durch großzügige Aussparungen nach außen reflektiert. Das verleiht dem „Etui“ eine eigene innere Aura. Das Objekt ist Teil der Ausstellung „Body and Soul“ im Bildungshaus Kloster Schöntal.
Mit der Schau widmet sich der Kunstverein der Diözese Rottenburg-Stuttgart der Beziehung von Körper und Seele. „Das Thema Körper und Seele hat uns schon eine ganze Weile beschäftigt“, sagte Vorsitzender Christoph Schmitt bei der Vernissage. Er bezeichnete „Body“ und „Soul“ als zwei Erfahrungsräume und -orte, die alltäglich gegeben seien.
Tagung erstmals im Norden der Diözese
Die Ausstellungseröffnung war eingebettet in den diesjährigen „Reichenauer Künstler:innentag“. Diese Tagungsreihe, deren Name auf den Ursprungsort verweist und die abwechselnd vom Kunstverein der Diözese Rottenburg-Stuttgart und der Gemeinschaft Christlicher Künstler:innen Freiburg veranstaltet wird, fand zum ersten Mal im Norden der Diözese Rottenburg-Stuttgart statt. Und zum ersten Mal waren diesmal auch Künstlerinnen und Künstler außerhalb der beiden Vereinigungen und damit außerhalb des süddeutschen Raums eingeladen, Arbeiten für den begleitenden Kunstwettbewerb einzureichen.
„Kunst hat prinzipiell mit dem Leib-Seele-Problem zu tun“, erklärte Dr. Stephan Winter, Professor für Liturgiewissenschaft an der Universität Tübingen. In seinem Einleitungsvortrag zum Tagungsthema „Body and Soul. Diskurse von Verkörperung und Entkörperung in Gesellschaft und Kunst“ näherte er sich aus philosophischer Sicht der Frage nach dem Verhältnis von Körper und Seele. Winter stellte die verschiedenen Denkrichtungen vor. Sie reichen von der Trennung der beiden Pole, ihrer Verschränkung bis hin zur Unterordnung des einen unter den anderen.







