Das ZDF begibt sich mit seinem Magazin „sonntags“ auf die Spuren des Heiligen Meinrad: Moderatorin Andrea Ballschuh schwingt sich auf den Sattel und radelt auf dem nach Meinrad benannten Pilgerweg, der von der Bischofsstadt Rottenburg am Neckar bis nach Einsiedeln in der Schweiz führt.
Ausgestrahlt wird die Sendung am Sonntag, 15. August, in der Zeit von 9:03 bis 9:30 Uhr. Ab dann ist der Beitrag auch in der ZDF-Mediathek verfügbar.
Dreharbeiten an der Sülchenkirche, dem Startpunkt des Radpilgerwegs
Am Startpunkt des Radpilgerwegs traf die Moderatorin bei den Dreharbeiten auf den für das Pilgern zuständigen Diözesanreferenten Achim Wicker an der Sülchenkirche in Rottenburg. Wicker überreichte ihr einen Pilgerausweis und erläuterte die Bedeutung der Sülchenkirche, in der sich die Bischofgrablege der Diözese Rottenburg-Stuttgart befindet und deren Ursprünge bis ins frühe Mittelalter zurückreichen.
Im Lauf der Fernsehsendung trifft Moderatorin Ballschuh den Initiator des Wegs, Pater Philipp Steiner, und den Rollstuhl-Pilger Felix Bernhard. Beim Radpilgern erlebt sie dann nicht nur die schönen Landschaften der Schwäbischen Alb, des Donautals und des Bodensees – sie unterhält sich auch mit Menschen, die gern unterwegs sind und sich ansprechen lassen von Natur und Spiritualität, die am Wegesrand erlebbar sind.
275 Kilometer in vier Etappen
Die rund 275 Kilometer des Meinradwegs lassen sich in vier Tagesetappen meistern. Die erste Etappe nach Beuron lässt sich dabei durch eine Übernachtung in Hechingen aufteilen. Die zweite Etappe führt von Beuron an den Bodensee, wo die Stadt Radolfzell, das Kloster Hegne und die Insel Reichenau die Fahrradpilger erwartet.
In der dritten Etappe geht es nach Konstanz mit seinem Münster und weiter über die Landesgrenze in den Schweizer Kanton Thurgau, zum Kloster Fischingen als Ziel. Die letzte Etappe von Fischingen nach Einsiedeln ist aufgrund von zwei Passhöhen dann die anspruchsvollste. Doch werden die Fahrradpilger auf der Hulftegg (954 m. ü. M.) und auf dem Etzelpass (950) mit wunderbaren Ausblicken belohnt.
Meinrad gilt als Märtyrer der Gastfreundschaft
Der heilige Meinrad gilt als „Märtyrer der Gastfreundschaft“. So lädt der Meinradweg mit seinen Klöstern und Radwegkirchen ein, Gastfreundschaft zu erfahren. Anhand der mittelalterlichen Vita des Heiligen können sich die Radpilger mit spirituellen Themen auseinandersetzen: Meinrads Lebensstationen geben den Routenverlauf vor.
Der Meinradweg möchte eine zeitgemäße Ergänzung der bestehenden Pilgerwege sein und an die reiche Pilgertradition anknüpfen, die in den beiden katholischen Bistümern Baden-Württembergs unter anderem auch durch den Martinusweg lebendig ist. Hinter dem Meinradweg steht ein Projektteam aus Mitarbeitenden der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Erzdiözese Freiburg i. Br. und dem Kloster Einsiedeln in der Schweiz.
Zum Hintergrund
Meinrad wurde kurz vor 800 im Sülchgau bei Rottenburg geboren. Seine Eltern sandten ihn zur Ausbildung in die damals berühmte Klosterschule auf der Insel Reichenau, wo er später Priester und Mönch wurde. Abt Erlebald sandte den vorbildlichen Mönch als Lehrer in ein kleines Kloster am Zürichsee.
Doch Meinrad verspürte eine große Sehnsucht nach einem Leben in Einsamkeit. Er zog als Einsiedler ans Südufer des Sees und um 835 schließlich in den „Finstern Wald“, wo er 26 Jahre lebte. Meinrad pflegte ein intensives Gebetsleben, war gastfreundlich und beschenkte die Armen, die ihn besuchten. Dabei war er vor allem ein großer Ratgeber.
Am 21. Januar 861 suchten zwei Räuber den Einsiedler auf. Meinrad bewirtete beide gastfreundlich, doch wurde er von ihnen aus Habgier erschlagen. Der Leichnam Meinrads wurde auf die Reichenau gebracht und dort bestattet. Für die Weihe der zweiten Klosterkirche im Jahr 1039 kehrten seine Reliquien nach Einsiedeln zurück.
Am 15. August im ZDF-Fernsehen und dann in der Mediathek
In der ZDF-Mediathek ist der Beitrag ab dem 15. August abrufbar unter:
https://www.zdf.de/gesellschaft/sonntags/fahrradpilgern-auf-dem-meinradweg-102.html