Gute Löhne und attraktive Arbeitsbedingungen sind bei der Caritas Baden-Württemberg längst Standard. Mit dem kirchlichen Tarifwerk „Arbeitsvertragliche Richtlinien“ (AVR) erhalten die Beschäftigten in der Pflege neben der Regelvergütung auch Jahressonderzahlungen und Zuschläge für eine betriebliche Altersvorsorge. Damit erfüllt der katholische Wohlfahrtsverband schon seit jeher, was nun auch vom Gesetzgeber ab 1. September in der Altenpflege gefordert wird, nämlich eine Tarifbindung in der Pflege. „Für unsere Einrichtungen und Mitglieder in der Altenhilfe ergeben sich keine Änderung und wir begrüßen diese Regelung ausdrücklich“, so die Caritasdirektoren Matthias Fenger (Rottenburg-Stuttgart) und Birgit Schaer (Freiburg). Wenn jede Einrichtung ihren Beschäftigten tariflichen Lohn zahlen müsse, werde der Wettbewerb nicht mehr über den Preis geführt, sondern die Qualität entscheide. Der Wettbewerb um die knappen Fachkräfte gehe allerdings weiter.
Niedrige Löhne schaden dem Image
Zum 1. September 2022 werden nur noch Pflegeeinrichtungen zur Versorgung zugelassen, die ihre Pflege- und Betreuungskräfte mindestens in Tarifhöhe bezahlen. Erfüllen sie diese Voraussetzung nicht, dürfen die Einrichtungen keine Pflege mehr anbieten. Die Caritas Baden-Württemberg hat sich von Anfang an für Tariftreue-Regelungen ausgesprochen. „Es ist richtig, dass der Gesetzgeber den Versorgungsauftrag an faire Löhne gebunden hat. Wir sind überzeugt, dies war ein längst überfälliger Schritt, um Dumpinglöhnen entgegenzuwirken“, so die Vorstände. Niedrige Löhne hätten dem Image des Pflegeberufs schon seit Jahren zugesetzt.
Tarifvergleiche zeigen, dass Caritas-Mitarbeitende in der Pflege überdurchschnittlich gut verdienen. „Wir setzen uns seit Jahren dafür ein, dass gute Arbeit in der Pflege entsprechend entlohnt wird“, so die Caritasdirektoren. Die Höhe der Entlohnung regelt die Caritas über ihr Tarifwerk, die Arbeitsvertraglichen Richtlinien AVR, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer in einer paritätisch besetzten Kommission über den dritten Weg gemeinsam aushandeln. Die Mitglieder in den beiden Caritasverbänden Rottenburg-Stuttgart und Freiburg wenden diesen Tarif an. Im Vergleich mit anderen Tarifen werden Pflegekräfte über die AVR bundesweit am besten entlohnt.
Höhere Kosten für die Pflegeversicherung
Gute Bezahlung in der Pflege sei auch deshalb wichtig, damit der Beruf für junge Menschen attraktiv sei und pflegebedürftige Menschen gute Pflege erhielten, so Schaer und Fenger. Sie wiesen darauf hin, dass diese höhere Bezahlung der Beschäftigten in der Pflege und Betreuung zu höheren Kosten für die Pflegeversicherung führe, die aktuell noch nicht durch entsprechend höherer Einnahmen gedeckt seien. „Die Politik muss Lösungen finden, wie sie mit den steigenden Kosten im Pflegebereich insgesamt umgeht – dies ist allerdings eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Pflege sollte uns das Wert sein.“
Angaben zu konkreten Verdienstmöglichkeiten in der Altenhilfe finden Sie unter Faktenblätter - DGS (caritas-dienstgeber.de).