In enger Abstimmung mit dem Katholischen Büro und dem Caritasverband der Diözese erstellte Drumm hierzu eine Orientierungshilfe, denn „die Beurteilung und Bewertung des vorgelegten Kompromisses erfordert eine differenzierte Kenntnis dessen, was die Innenminister vereinbart haben“, stellt der Flüchtlingsbeauftragte fest.
Was die Bewertung des Kompromisses angeht, äußert sich Drumm in dem Text differenziert: Das Bemühen um ein reformiertes europäisches Asylsystem sei zu begrüßen. Denn das bisherige Dublin-System habe zu unhaltbaren Zuständen geführt. Negativ zu bewertende Aspekte des Asylkompromisses würden sich dagegen aus der Absicht ergeben, das Asylrecht zu verschärfen und Menschen, die eine Flucht nach Europa erwägen, abzuschrecken. Vor allem die vorgesehene „haftähnliche Internierung schutzsuchender Menschen erscheint als überaus problematisch und weist den Weg in eine Richtung, die nicht befürwortet werden kann und abzulehnen ist“. Zugleich stellt Drumm die Frage, weshalb die EU-Innenminister sich nur mit dem schwedischen Vorschlag auseinandersetzten. So hätte es Alternativen für ein praxistaugliches gemeinsames europäisches Asylsystem gegeben. Als Beispiel führt er die gemeinsamen Überlegungen des Kommissariats der Bischöfe in Kooperation mit dem Jesuiten-Flüchtlingsdienst Deutschland und dem Deutschen Caritasverband der Bundesregierung an.