Nach 31 Jahren im Dienst der Diözese ist Hermann-Josef Drexl in den Ruhestand verabschiedet worden. Seine Nachfolge teilen sich Dr. Melanie-Katharina Kraus und Robert Hahn.
Im dritten Anlauf hat es dann doch noch geklappt: Nach zwei Corona-bedingten Verschiebungen während der vergangenen 12 Monate haben Bischof Dr. Gebhard Fürst und Generalvikar Dr. Clemens Stroppel am Mittwochabend den langjährigen Leiter der beiden Hauptabteilungen Personal sowie Kirchengemeinden und Dekanate, Hermann-Josef Drexl, offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Mit ihm, der 31 Jahre im Dienst der Diözese Rottenburg-Stuttgart stand, geht ein echtes Urgestein des Ordinariates. Seine Nachfolge ist seit Juli vergangenen Jahres auf vier Schultern verteilt: Dr. Melanie-Katharina Kraus fungiert seitdem als Personalchefin, ihr Kollege Robert Hahn ist für die Kirchengemeinden und Dekanate zuständig.
Hohe fachliche Kompetenz mit einer Prise Allgäuer Humor
Wie sehr sich Abläufe und Komplexität der Aufgaben in der Verwaltung der Diözese gewandelt haben, machte Hermann-Josef Drexl in seinen Dankesworten auf die Laudationes am Mittwochabend deutlich: „Als ich anfing, gab es gerade mal zwei Juristen im Ordinariat, und die Arbeit war mit der heute nicht zu vergleichen.“ Zuvor hatte Bischof Gebhard den 62-Jährigen als „langjährige Führungskraft, die den Leitbildprozess der Diözesankurie aktiv mitgestaltet und verantwortet hat“, gewürdigt. Der aus Memmingen stammende Volljurist habe eine riesige Aufgabenfülle mit sehr hoher fachlicher Kompetenz, großem Engagement und hoher Loyalität gemeistert – wobei ihm stets „eine Prise bodenständiger Allgäuer Humor“ geholfen habe, selbst schwierigste Probleme zu lösen.
Auch Generalvikar Clemens Stroppel unterstrich die menschlichen Qualitäten von Hermann-Josef Drexl. Als „in der Wolle katholischer“ Vorgesetzter habe er immer „vor allen Respekt und für alle eher Geduld“ gezeigt und in den 31 Jahren im Ordinariat unter Leitung von zwei Bischöfen und drei Generalvikaren die Kurie von der Pike auf in all ihren Fasern und Facetten kennen gelernt - seit 1995 in verschiedenen Leitungsfunktionen und seit 1999 auch als Mitglied der Sitzung des Bischöflichen Ordinariates. Im Juni 2021 ging Drexl in die Freistellungsphase seiner Altersteilzeit; diese endet im Sommer nächsten Jahres.
Seit Juli 2021 zwei Hauptabteilungen mit neuer Leitung
Weil die beiden Hauptabteilungen Personal und Kirchengemeinden und Dekanate im Laufe der Jahre gewachsen waren, haben sie seit Juli 2021 jeweils eine eigene Leitung. Sowohl Dr. Melanie-Katharina Kraus als auch Robert Hahn sind in der Bischöflichen Kurie keine Unbekannten. Die Juristin und promovierte Kirchenrechtlerin Dr. Kraus stammt aus Offenbach am Main und kam nach Tätigkeit in einer eigenen Anwaltskanzlei 2012 als Diözesanrichterin ans Offizialat nach Rottenburg. Neben dem Schwerpunkt Eherecht und Ehegerichtsverfahren wirkte sie in der Ausbildung der Pastoralassistentinnen und –assistenten mit. In ihrer neuen Funktion ist die 43-Jährige zuständig für den Fachbereich Kirchliches Arbeits- und Personalrecht, die Abteilung Personalverwaltung und die Zentrale Gehaltsabrechnungsstelle.
Der gebürtige Rottenburger Robert Hahn (58) ist gleichfalls Jurist. Er wechselte 2017 nach langer Zeit im Dienste des Sozialministeriums Baden-Württemberg – zuletzt als Leiter des Referates Personal – ins Bischöfliche Ordinariat, wo er sich zunächst als Projektleiter um das Thema „Doppik in den Kirchengemeinden und Dekanaten“ kümmerte. In seiner neuen Funktion kümmert er sich um die Abteilung Kirchengemeinden / Rechnungsprüfungsamt und den Fachbereich Recht der Kirchengemeinden und Dekanate. Der verheiratete Vater zweier Kinder saß viele Jahre für die SPD im Rottenburger Gemeinderat und im Tübinger Kreistag. Ebenso wie Melanie-Katharina Kraus gehört Robert Hahn seit Juli 2021 der Sitzung des Bischöflichen Ordinariates, dem 20-köpfigen Leitungsgremium der Diözese, an.