Imposant steht sie da – die Orgel mit ihrem beeindruckenden Prospekt auf der Empore der Kirche St. Franziskus. Die ehemalige Klosterkirche selbst liegt etwas versteckt in der Altstadt Schwäbisch Gmünds, und genauso versteckt ist auch das Vibraphon, das sich auf der Kanzel der Kirche befindet. Das Schlaginstrument wurde so umgebaut, dass es die Organisten per Tastendruck bedienen können.
„Das gibt es sehr selten“, sagt Kirchenmusikdirektor Dr. Stephan Beck und legt den Register-Schalter für das Vibraphon um. Feine Klänge huschen durch den Kirchenraum, zart und mit einer besonderen Klangfarbe. Das Geheimnis liegt einige Meter weit weg vom Orgelspieltisch, nämlich auf der Kanzel der Kirche. Dort erzeugen kleine Filzhämmerchen die Töne des Vibraphons. Das Gmünder Vibraphon ist anschlagsdynamisch gebaut, kann also wie ein Klavier durch differenzierten Tastendruck lauter und leiser angespielt werden, was bei Orgeln ja sonst nicht möglich ist. „Ich kenne nur ganz wenige Orgeln, die so ein Register besitzen,“ führt Stephan Beck aus, „und schon gar nicht mit dieser Platzierung auf der Kanzel.“