Anlässlich dieser Veranstaltung haben wir mit Vorstand Wolf-Dieter-Korek über den Landesverband, seine Aufgaben und die Besonderheiten katholischer Kitas gesprochen.
Herr Korek, Sie feiern das 100+1-jährige Jubiläum Ihres Verbands. Warum diese außergewöhnliche Zahl und warum wurde Ihr Verband 1921 gegründet?
Gerne hätten wir bereits im Jubiläumsjahr 2021 gefeiert, was wegen der Corona Pandemie nicht möglich war. Denn 1921 wurde der „Landesverband Katholischer Kinderhorte und Kleinkinderanstalten in Württemberg“ gegründet, mit dem Ziel der Zusammenfassung und Koordination der katholischen Kindergärten der Diözese anlässlich eines Caritastages in Stuttgart.
Was sind die Aufgaben des Landesverbands?
Die Aufgaben des Landesverbandes lassen sich mit vier Stichworten benennen: Beraten: Wir beraten Träger, Fachpersonal und Elterngremien zu allen Fragen aus dem Kitaalltag. Von pädagogischen, konzeptionellen, personellen, strukturellen, organisatorischen, baulichen, rechtlichen und aufsichtsrelevanten Einzel- und Grundsatzfragen. Basis der Beratung ist unsere dezentrale Organisationsform mit neun Fachberatungsstellen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Qualifizieren: Wir bieten Fortbildungen für Träger und Fachkräfte. Diese sind entweder spezifisch auf den Bedarf einer Kita zugeschnitten und als Inhouse-Fortbildung organisiert. Oder es sind Fortbildungen mit fachlichen Schwerpunkten, die in unserem jährlichen Fortbildungsheft veröffentlicht sind und zu denen sich interessierte Fachkräfte anmelden können. Informieren: Pädagogik ist unsere Kernkompetenz. Wir bringen Wissenswertes aus Politik, Recht und Organisation konkret und zielgerichtet auf den Punkt. Sei es über unsere dezentral organisierten Fachberatungen, die nahe an Trägern und Einrichtungen sind. Oder über unsere Mitgliedszeitung „Tacheles“, unsere Homepage und unsere Publikationen. Vertreten: In kirchlichen und politischen Gremien vertreten wir die Interessen der uns angeschlossenen Einrichtungen. Im Feld der frühkindlichen Bildung und Erziehung pflegen wir einen fachpolitischen Austausch mit Initiativen und Institutionen. Als Fachverband handeln wir trägerübergreifend auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene. Als Lobbyist gestalten wir die gesetzlichen, politischen und fachlichen Rahmenbedingungen mit.
Als Vorstand überblicken Sie sämtliche Kitas in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Was zeichnet aus Ihrer Sicht die katholischen Einrichtungen besonders aus?
Katholische Kindertagesstätten orientieren sich in ihren Zielen und Handlungen am christlichen Glauben und christlichen Menschenbild. Dessen zentrale Aussage lautet: Die elementare Würde des Menschen gründet letztlich darin, dass er von Gott geschaffen und geliebt wird. Unser Bild vom Kind setzt dementsprechend bei diesem christlichen Menschenbild an. Das Kind ist Person, Subjekt von Beginn an. Diese Sicht ist grundlegend für die Einstellung und das Handeln der katholischen Einrichtungen und unseres Verbandes. Darum orientieren wir uns an Leitwerten wie Solidarität, Toleranz, Mitgestaltung, Lebensfreude, Lebensbejahung, Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein.