Kinder

Im Einsatz für kirchliche Kitas

Der Landesverband Katholischer Kindertagesstätten der Diözese Rottenburg-Stuttgart holt seine während Corona ausgefallene Jubiläumsfeier nach. Bild: DRS

Freuen sich über die Jubiläumsfeier (von links): Wolf-Dieter-Korek gemeinsam mit seiner Vorstandskollegin Martina Wezel-Gersch und mit Bischof Dr. Gebhard Fürst. Bild: DRS

Seit 100 und einem Jahr gibt es den Landesverband Katholischer Kindertagesstätten in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Dieses Jubiläum wurde vor kurzem mit einer großen Feier in der Stuttgarter Liederhalle begangen, an der auch Bischof Dr. Gebhard Fürst teilgenommen hat.

Anlässlich dieser Veranstaltung haben wir mit Vorstand Wolf-Dieter-Korek über den Landesverband, seine Aufgaben und die Besonderheiten katholischer Kitas gesprochen.

Herr Korek, Sie feiern das 100+1-jährige Jubiläum Ihres Verbands. Warum diese außergewöhnliche Zahl und warum wurde Ihr Verband 1921 gegründet?

Gerne hätten wir bereits im Jubiläumsjahr 2021 gefeiert, was wegen der Corona Pandemie nicht möglich war. Denn 1921 wurde der „Landesverband Katholischer Kinderhorte und Kleinkinderanstalten in Württemberg“ gegründet, mit dem Ziel der Zusammenfassung und Koordination der katholischen Kindergärten der Diözese anlässlich eines Caritastages in Stuttgart.

Was sind die Aufgaben des Landesverbands?

Die Aufgaben des Landesverbandes lassen sich mit vier Stichworten benennen: Beraten: Wir beraten Träger, Fachpersonal und Elterngremien zu allen Fragen aus dem Kitaalltag. Von pädagogischen, konzeptionellen, personellen, strukturellen, organisatorischen, baulichen, rechtlichen und aufsichtsrelevanten Einzel- und Grundsatzfragen. Basis der Beratung ist unsere dezentrale Organisationsform mit neun Fachberatungsstellen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Qualifizieren: Wir bieten Fortbildungen für Träger und Fachkräfte. Diese sind entweder spezifisch auf den Bedarf einer Kita zugeschnitten und als Inhouse-Fortbildung organisiert. Oder es sind Fortbildungen mit fachlichen Schwerpunkten, die in unserem jährlichen Fortbildungsheft veröffentlicht sind und zu denen sich interessierte Fachkräfte anmelden können.  Informieren: Pädagogik ist unsere Kernkompetenz. Wir bringen Wissenswertes aus Politik, Recht und Organisation konkret und zielgerichtet auf den Punkt. Sei es über unsere dezentral organisierten Fachberatungen, die nahe an Trägern und Einrichtungen sind. Oder über unsere Mitgliedszeitung „Tacheles“, unsere Homepage und unsere Publikationen. Vertreten: In kirchlichen und politischen Gremien vertreten wir die Interessen der uns angeschlossenen Einrichtungen. Im Feld der frühkindlichen Bildung und Erziehung pflegen wir einen fachpolitischen Austausch mit Initiativen und Institutionen. Als Fachverband handeln wir trägerübergreifend auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene. Als Lobbyist gestalten wir die gesetzlichen, politischen und fachlichen Rahmenbedingungen mit.

Als Vorstand überblicken Sie sämtliche  Kitas in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Was zeichnet aus Ihrer Sicht die katholischen Einrichtungen besonders aus?

Katholische Kindertagesstätten orientieren sich in ihren Zielen und Handlungen am christlichen Glauben und christlichen Menschenbild. Dessen zentrale Aussage lautet: Die elementare Würde des Menschen gründet letztlich darin, dass er von Gott geschaffen und geliebt wird. Unser Bild vom Kind setzt dementsprechend bei diesem christlichen Menschenbild an. Das Kind ist Person, Subjekt von Beginn an. Diese Sicht ist grundlegend für die Einstellung und das Handeln der katholischen Einrichtungen und unseres Verbandes. Darum orientieren wir uns an Leitwerten wie Solidarität, Toleranz, Mitgestaltung, Lebensfreude, Lebensbejahung, Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein.

Landesverband Katholischer Kindertagesstätten

Der Landesverband wurde 1921 im Land Württemberg als „Landesverband katholischer Kinderhorte und Kleinkinderanstalten Württembergs“ von dem königlichen Schulrat Alois Schnitter in Ulm gegründet. Bereits im Gründungsjahr traten dem Landesverband 150 „Kleinkinderschulen“ bei. 1928 wurde der Verband als „Landesverband Katholischer Kindertagesstätten und Kleinkinderheime Diözese Rottenburg e.V.“ in das Vereinsregister eingetragen. Im gleichen Jahr verpflichtete Bischof Sproll, der sich als Protektor des Landesverbandes verstand, alle katholischen Kindergärten zum Beitritt in den Landesverband. Der Verband führt seit 1977 den Namen „Landesverband Katholischer Kindertagesstätten Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V.“.

Dem Verband sind aktuell 545 katholische und kommunale Mitglieder mit 1.158 Einrichtungen angeschlossen, in denen rund 11.500 Mitarbeitende in 3.392 Gruppen täglich rund 58.400 Kinder betreuen. Davon werden von 428 katholischen Trägern in 892 Einrichtungen mit 2.703 Gruppen rund 47.200 Kinder von 9.000 erzieherisch tätigen Fachkräften betreut.

Der Landesverband finanziert seine Aufgaben über Mitgliedsbeiträge, einen Betriebskostenzuschuss der Diözese, Erträge aus Fortbildungen und aus Informationsmaterial.

Weitere Informationen finden Sie hier

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