Das Einlegen einer Zeitkapsel in das Fundament der neuen Aussegnungshalle und die Bitte um Gottes Segen für das große Vorhaben markierten den offiziellen Start der Umsetzung des Klosterbergprojekts, mit dem die Franziskanerinnen von Reute ihre Vision von der Zukunft der Gemeinschaft und des Klosters formen und gestalten wollen. Unter dem Leitwort „einfach offen und nah" entstehen auf dem Areal des Mutterhauses neue Orte der Begegnung und Möglichkeiten eines „klosternahen Wohnens" und auf den früheren Ökonomieflächen des Klosters ein Wohnquartier, das erschwinglichen Wohnraum vor allem für Familien anbieten soll. Hierbei streben die Schwestern ein genossenschaftliches Modell an, um das gemeinschaftliche Leben und die Mitverantwortung der Bewohnerinnen und Bewohner zu fördern. „Wir wollen uns und unser Kloster öffnen, Räume zum Ankommen und Dasein schaffen, Begegnung ermöglichen und Suchenden Raum für Antworten geben", so fasst Generaloberin Schwester Maria Hanna Löhlein das Vorhaben zusammen.
Mutiger Schritt
Bischof Dr. Gebhard Fürst beglückwünschte die Schwestern zu diesem „mutigen Schritt" in einer Zeit der Sparzwänge und zu Ende gehender Ressourcen sowie angesichts rückläufiger Mitgliederzahlen in der Kirche und auch in den Ordensgemeinschaften. „Mit der Neugestaltung des Klosterberges schaffen Sie eine neue Mitte, eine Keimzelle, aus der klösterliches Leben neu und anders wachsen kann", sagte Fürst bei dem Festakt und zeigte sich überzeugt, dass das Projekt eine Strahlkraft entwickeln werde durch Menschen, die vom geistlichen Leben geprägt sind, „hinein in die Umgebung, zu den Menschen und ihre Lebenssituationen, die wir brauchen in dieser Zeit". Es sei ein „Leben in allen Facetten, das hier neu gedeihen soll: geistliches Leben, das geprägt ist von der Spiritualität des heiligen Franziskus und der großen Liebe der seligen Elisabeth von Reute, der guten Beth, ein Leben der Einkehr, aber auch des Miteinanders der Schwestern, die hier leben, und der Gastfreundschaft", die die Franziskanerinnen ihren Gästen und künftigen Mitbewohnern entgegenbringen.