Verbände

Der Dienst im Verborgenen

Hinter der Fahne, auf dem der Diözesanpatron Martinus zu erkennen ist, gehen die Mesnerinnen und Mesner die Stufen hoch zur Kirche. Im Hintrergrund ist das Kurhaus zu erkennen.

In großer Prozession zogen die etwa 370 Mesnerinnen und Mesner aus der ganzen Diözese vom Bad Wurzacher Kurhaus zur Kirche St. Verena - Foto: Roland Herdrich

Mesnerinnen und Mesner aus der ganzen Diözese zeigten sich bei ihrem großen Treffen in der oberschwäbischen Kurstadt Bad Wurzach.

Kunstvoll verzierte Barockmonstranzen, gotische Weihrauchfässer oder Messgewänder aus edlen Stoffen - viele Sakristeien sind wahre Schatzkammern. Sie sind gut gesichert und bleiben den meisten Kirchenbesucherinnen und -besuchern verborgen. Ebenfalls meist im Verborgenen geschieht der Dienst der Mesnerinnen und Mesner. Sie halten nicht nur Kirche und Sakristei in Schuss, sondern bereiten alles für die Gottesdienste vor, läuten die Glocken, betreuen die Ministrantinnen und Ministranten und räumen hinterher wieder auf.

Alle zwei Jahre treffen sich die Frauen und Männer, die diesen Dienst tun, gewöhnlich in der Diözese Rottenburg-Stuttgart zum Mesnertag und werden sichtbar. Etwa 370 von ihnen aus allen 25 Dekanaten tauschten sich am vergangenen Mittwoch im Bad Wurzacher Kurhaus aus und genossen das Zusammensein. Denn das letzte Treffen musste coronabedingt ausfallen, so dass die Wiedersehensfreude umso größer war.

Margret Schäfer-Krebs geistliche Begleiterin

Obwohl schon seit 2020 im Amt konnten die Mesnerinnen und Mesner nun ihre Präses Margret Schäfer-Krebs und ihre Geschäftsführerin Monika Brass nun auch persönlich kennenlernen. Die Theologin Schäfer-Krebs ist Referentin für die bischöfliche Liturgie und für Ökumene in Rottenburg, Brass arbeitet in der Hauptabteilung Liturgie im Bischöflichen Ordinariat. Andreas Schäfer, Diözesanleiter der Mesnerinnen und Mesner, stellte die beiden vor und verabschiedete den ehemaligen Präses Pfarrer Heinrich Klöpping, der dieses Amt von 2016 bis 2020 innehatte.

Nachdem die Versammlung eine Neufassung der Satzung des Mesnerverbandes beschlossen hatte, informierte Iris Dostal-Melchinger von der diözesanen Fachstelle Kunstinventarisierung über den sachgerechten Umgang mit Kunst und sakralen Gegenständen an anschaulichen Beispielen. In der St.-Verena-Kirche nebenan füllten die Mesnerinnen und Mesner schließlich die Bänke im Kirchenschiff und feierten in für sie ungewöhnlicher Perspektive das Pontifikalamt mit Weihbischof Dr. Gerhard Schneider.

Mesner sorgen für offene und einladende Kirchen

Der Leiter der Hauptabteilung Liturgie dankte den Frauen und Männern für ihren wichtigen und wertvollen Dienst, der für die Gemeinden und für die Feier der Liturgie von großer Bedeutung sei. Das Wirken der Mesner trage dazu bei, dass viele Menschen die Kirchen und die Feier der Eucharistie und anderer Gottesdienste mit Freude erleben könnten, betonte der Weihbischof. Gerade in der Coronapandemie und in den aktuellen Krisen sei es wichtig, dass die Kirchen als offene und einladende Räume erlebt werden, in den Menschen zur Ruhe kommen und Gottes Gegenwart suchen können.

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