Leckeres Essen und eine vielfältige Auswahl an Getränken sind ein wichtiger Baustein für ein erfolgreiches Fest. Ein Steak vom argentinischen Rind oder Flugmango aus Peru würden bei Ihnen aber nicht auf der Speisekarte stehen, vermute ich. Was können Kirchengemeinden bei der Auswahl des kulinarischen Angebots beachten? Auch, wenn es am Ende nicht zu teuer werden soll, damit sich alle das leckere Essen und die Getränke leisten können.
Als Faustregel können sich Gemeinden am Vierklang aus regional, saisonal, bio und fair orientieren, dann sind die schlimmsten Fettnäpfe schon außen vor. Wer in der Region einkauft und seine Auswahl daran orientiert, was gerade Saison hat, kommt mit der Flugmango sicher nicht in Versuchung. Durch diese Brille kann man übrigens auch Neues entdecken, das bei der Planung „wie immer“ gar nicht aufgefallen wäre.
Es ist übrigens ein Irrtum, dass ökologisch und fair immer viel, viel teurer wird: Kartoffelwedges, Gemüsekuchen, Falaffel oder Bruschetta mit Tomate kommen ohne Fleisch aus und sind günstig zuzubereiten. Nachhaltig ist es außerdem, halbe oder kleinere Portionen anzubieten. So bleibt weniger übrig, was dann weggeworfen werden müsste.
Für die Getränke darf das Vorbereitungsteam gern ebenfalls kreativ werden: Kostenloses Leitungswasser in Karaffen oder ein selbst angesetzter Eistee aus Fairem Handel für kleines Geld wären Vorschläge, damit alle mitfeiern können. Das günstigste Getränk auf der Karte sollte außerdem immer ein alkoholfreies sein.
Warum sollten Kirchengemeinden überhaupt Wert darauflegen, ihre Feste auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu organisieren?
Pfarrfeste sind Begegnung und Gemeinschaft, sie laden ein und sie sind auch eine Visitenkarte der Kirche. Ein Pfarrfest, das schöpfungsfreundlich und fair stattfindet, unterstreicht so die christliche Verantwortung für unsere Mitgeschöpfe und für die Erde. Kirchengemeinden können Vorbild sein zur ökologischen Umkehr, wenn sie ein „großherziges und von Zärtlichkeit erfülltes Umweltengagement“ (LS 220) auch beim Pfarrfest zeigen.
Dann also nochmal kurz und bündig: Wie lauten Ihre fünf wichtigsten Tipps für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei Festen?
- Sprechen Sie darüber: Schöpfungsfreundlich feiern, beginnt im Kopf und schon bei der Planung.
- Essen und Getränke: Bitte fair, bio, aus der Region und passend zur Jahreszeit.
- Nicht die Mülltonne füttern: Kleine Portionen anbieten, plastikfrei einkaufen und Mehrweg verwenden, reduzieren auch den Müllberg.
- Autofrei ankommen: Erleichtern Sie den Gästen, mit dem Rad, zu Fuß oder per ÖPNV zum Fest zu kommen.
- Mutig beginnen: Kein Fest ist auf Anhieb perfekt ökofair. Lassen Sie sich nicht entmutigen und fangen Sie auch mit kleinen Maßnahmen an.
Für alle, die sich intensiver mit der umweltfreundlichen Organisation von Festen auseinandersetzen möchten, haben Sie, Frau Hank, auch einen Lesetipp parat?
Hier https://kirche-und-gesellschaft.drs.de/umwelt-klimaschutz-nachhaltigkeit/nachhaltiges-pfarrfest.html gibt es eine ausführlichere Liste mit praktischen Ideen zum nachhaltigen Pfarrfest und weitere Lesetipps zu diesem Thema. Im Rahmen der Kampagne zur ökofairen Beschaffung freuen wir uns auch über praktische Erfahrungen aus Kirchengemeinden, die andere inspirieren können.