Die letzte OSB-Platte steckt an ihrem Platz. Alfons Weißhaupt schraubt sie fest. Dann steht der Anbau an das katholische Gemeindezentrum. Der Ablauf der Arbeiten sei mittlerweile Routine, sagt Uwe Biehler. Weißhaupt und Biehler gehören zum ökumenisch besetzten Team, das nun bereits zum dritten Mal den Ostergarten Obersulm vorbereitet. In einem knappen Monat, wenn alles fertig dekoriert ist, werden Besucherinnen und Besucher im aufgestellten Anbau eine biblische Reise starten.
Der Ostergarten vom 4. März bis 10. April erzählt mit seinen zehn Stationen vom Geschehen rund um die letzten Tage und die Auferstehung Jesu. Die Inszenierung im Saal und den Räumen des Gemeindezentrums will die Besucherinnen und Besucher die Stimmung der damaligen Zeit nachempfinden lassen. So werden etwa Marktstände und Häuserfluchten eine Jerusalemer Straßensituation beim Einzug Jesu nachstellen. Die biblische Geschichte soll mit allen Sinnen erlebbar werden. Daher ist die Dekoration nicht nur tote Kulisse: Die Besucherinnen und Besucher dürfen beispielsweise Feigen naschen, einen Kreuzbalken schultern oder bittere Kräuter schmecken.
Der Ostergarten soll „ein bewusstes, spirituelles Erlebnis sein“, wie Bärbel Bloching, Pfarrbeauftragte der katholischen Kirchengemeinde St. Johann Baptist Affaltrach, sagt. Daher treten die Besucherinnen und Besucher die Tour durch die Passions- und Auferstehungsgeschichte nicht allein an: Moderatorinnen und Moderatoren heißen im Ostergarten die Begleiterinnen und Begleiter, die für Führungen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen speziell geschult werden. Etwa 40 bis 50 Moderatorinnen und Moderatoren wird das Team laut Alexandra Bosch umfassen. Es werden insgesamt etwas mehr als 400 Führungen angeboten – der Besuch des Ostergartens ist sowohl für Gruppen als auch für Einzelpersonen nur im Rahmen einer dieser Führungen möglich. Diese dauern etwa eine Stunde.