Katholikentag

Im Leben Glück gehabt?

Rabea Förster, Dennis Uhl, Karin Waibel und Tina Huh (v.li.) von Caleidoskop Stuttgart präsentierten im Rathaus die „Lebenslotterie“.

Das Spiel „Lebenslotterie“ lässt die Teilnehmenden beim Katholikentag in ein anderes Leben schlüpfen.

Wie fühlt es sich an, im Rollstuhl zu sitzen und in einer Einrichtung des betreuten Wohnens zu leben? Oder wie geht es einem 54-Jährigen, der zwar mittlerweile clean ist, aber die vergangenen drei Jahre in einer Notunterkunft war? Und wie ist der Alltag einer geflüchteten Mutter, die mit ihren drei Kindern in einer Flüchtlingsunterkunft untergekommen ist? Die „Lebenslotterie“ spielte den Teilnehmern und Teilnehmerinnen im Stuttgarter Rathaus ein Leben zu, mit dem sie sich bislang sicher nicht auseinandergesetzt hatten. Katholikentagsbesucher aus Frankfurt, Hannover, Lauffen am Neckar und Stuttgart machten beim gedanklichen Rollentausch mit. Sie sollten sich in dieses andere Leben einfühlen und sich dabei vor Augen führen, welche Chancen Menschen haben – oder eben auch nicht.

Vom Ehrenamt profitieren beide Seiten

Angeboten wurde das Rollenspiel von Mitarbeitenden des Freiwilligenzentrums Caleidoskop Stuttgart (https://www.caleidoskop-stuttgart.de), einer Einrichtung der Caritas. „Wir beraten Interessierte und vermitteln in ein passendes Ehrenamt“, erklärte Tina Huh von Caleidoskop. „Und das nicht nur für Einrichtungen der Caritas, sondern auch für andere Institutionen.“ Durch die „Lebenslotterie“ würden die Teilnehmenden erfahren, wie ein Ehrenamt Ungleichgewichte im Leben ausgleichen könne. „Beispielsweise, wenn wir Geflüchteten ehrenamtliche Sprachpartner vermitteln, wenn Menschen Kindern aus benachteiligten Familien Nachhilfe geben oder jemand mit Handicap zum Einkauf oder Arzt begleitet wird.“ Zudem helfe der Rollenwechsel, auf einer Augenhöhe zu sein. „Ein Ehrenamt ist nicht nur ein Geben, sondern beide Seiten bekommen durch die Unterstützung etwas“, so Huh weiter.  „Das ehrenamtliche Engagement kann dabei helfen, Grenzen zu überwinden, Hilfe und Unterstützung zu geben“, ergänzte ihr Kollege Dennis Uhl, der anhand mehrerer Fragen durch das Rollenspiel führte.

Freiwilligenzentren wie das Caleidoskop der Stuttgarter Caritas gibt es in ganz Deutschland von unterschiedlichen Trägern oder direkt bei der Kommune.

Die „Lebenslotterie“ ist Teil des Programms „Engagiert“, das während des Katholikentags im Rathaus, dem Haus der Wirtschaft und auf dem Schillerplatz mit 30 Veranstaltungen angeboten wird. Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.an-vielen-orten.de/home.html

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