Caritasverband

Mehr Ausbildungsverträge für geringqualifizierte Jugendliche

Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg appellieren an die Betriebe im Land, auch Schülerinnen und Schüler mit Hauptschulzeugnis auszubilden.

Denn trotz hervorragender Lage auf dem Berufsausbildungsmarkt sind kurz vor dem Start ins neue Ausbildungsjahr (1. September) noch viele Bewerberinnen und Bewerber im Südwesten ohne Ausbildungsvertrag. Laut Statistik der Agentur für Arbeit waren im Juni rund 18.000 junge Menschen unversorgt. Dem gegenüber standen 38.700 offene Ausbildungsplätze. Häufig wird für eine Ausbildung aber die Mittlere Reife gefordert und junge Menschen mit Hauptschulabschluss stehen ohne Vertrag da. Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände weisen deshalb explizit auf Angebote der örtlichen Arbeitsagenturen hin, die die Betriebe unterstützen, leistungsschwächere Jugendliche zu einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss zu führen. Zur Förderung gehören Sprachunterricht genauso wie spezielle Ausbildungsbegleiter, die während der Ausbildung zur Seite stehen.

Viele Betriebe zögerten, Jugendliche mit schlechten Ausgangsbedingungen einzustellen, obwohl sie es aus ihrer sozialen Verantwortung heraus gerne tun würden, so die Erfahrung von Diakonie und Caritas. Den Unternehmen sei das Unterstützungsangebot des Jobcenters und der Arbeitsagenturen oft gar nicht bekannt. Es sei nun wichtig und sinnvoll, dass die Betriebe zügig Kontakt zur Arbeitsagentur vor Ort aufnehmen, um offene Lehrstellen zu besetzen, auch, um dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Auch Caritas und Diakonie unterstützen mit vielen Programmen das Gelingen der Ausbildung, so etwa mit einer außerbetrieblichen Ausbildung (BaE) oder den Ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH). Sie fördern das fachliche Wissen und die persönliche Entwicklung der Jugendlichen. Die Vermittlung laufe ebenfalls über die Agentur für Arbeit.

Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg warnen vor den Folgen, wenn junge Menschen keine Berufsausbildung starten und stattdessen zu jobben beginnen, weil sie damit im Übergang nach der Schule zunächst mehr verdienen. Diese Option biete nur auf den ersten Blick ein besseres Einkommen, sie sei aber anfälliger für Arbeitslosigkeit und böte langfristig wenig Entwicklungs- und Aufstiegschancen.

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