Zum ersten diözesanen Kinderchortag nach der erzwungenen Coronapause kamen am heutigen Samstag mehrere Hundert Kinder in der Rottweiler Stadthalle zusammen. Bei einem Gottesdienst in der nahegelegenen Pfarrkirche "Auferstehung Christi" betonte Weihbischof Dr. Gerhard Schneider, wie wertvoll es ist, Teil einer Gemeinschaft zu sein, und hielt fest, dass ein Chor eine ganz besondere Gemeinschaft ist.
„Ihr tragt die Fehler der anderen mit, dadurch werden alle ganz groß und dafür danke ich Euch“, rief er den Kindern und ihren Begleiter:innen zu und erinnerte sich an seine eigene Zeit in zwei Kinderchören zurück: „Wenn einer falsch sang, wurde ganz selten gelacht, sondern alle anderen haben lauter gesungen. Und wenn einer den Text vergaß, sangen die anderen umso deutlicher.“ Der Weihbischof betonte auch die Bedeutung und den Wert der Arbeit in den Kinderchören nach der Coronazeit und sprach seine Anerkennung an die Betreuerinnen und Betreuer aus: „Wir haben tolle Frauen und Männer in unserer Diözese, die die Kinderchöre leiten.“ Beeindruckt zeigte sich Weihbischof Schneider auch vom Vortrag der vielen Lieder während des Gottesdienstes und vor allem von dem vierstimmig mit einer Oberstimme vorgetragenen Stück während des Friedensgrußes.
Insgesamt hatten sich 25 Kinderchöre mit rund 600 Teilnehmer:innen aus ganz Württemberg für den diözesanen Kinderchortag in Rottweil angemeldet. Musikalisch mitgestaltet wurde der Gottesdienst von Marion Kaßberger, Regionalkantorin aus Ulm, an der Klarinette, Theresa Schäfer, Dekanatskirchenmusikerin aus Künzelsau, an der Querflöte sowie von Reiner Schulte, Regionalkantor aus Backnang, an der Orgel.
Unter den Teilnehmer:innen herrschte angesichts der Erlebnisse eine sehr positive Stimmung: Timo Weber, leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit Rottweil, zeigte sich überwältigt und sagte: „Der Gesang war mitreißend. Das geht zu Herzen.“ Dr. Hans Schnieders, stellvertretender Leiter des Amts für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart und federführend mit der Organisation des Kinderchortages betraut, hielt fest: „Es tut einfach gut, zusammen zu musizieren“ und er verwies darauf, dass dies gerade für die Kinder gelte, die anlässlich dieses Tages in einer großen Gemeinschaft sängen. Diesen Gedanken griff Diana Weindel, Leiterin der katholischen Singschule in Backnang, auf. Der Kinderchortag sei in zweifacher Hinsicht ein „soziales Highlight“, stellte sie fest: Zum einen, was das Miteinander in den Chorgruppen selbst betrifft und zum andern hinsichtlich des großen Gemeinschaftserlebnisses der Verbundenheit und der Feststellung für die Kinder, dass es ja auch außerhalb ihres eigenen Chors noch viele Chöre gibt, in denen Gleichaltrige ebenfalls miteinander singen. Susanne Obert, Chorleiterin in der Kirchengemeinde „Zur Heiligsten Dreieinigkeit“ in Ludwigsburg und zweite Vorsitzende des diözesanen Pueri Cantores Verbands, ergänzte: „Der Tag stiftet Verbindungen. Es werden Freundschaften geschlossen und es ergeben sich daraus auch spätere Treffen in kleinerem Kreis. Man sieht hier viel Spaß und Freude“, fasste sie zusammen. Das sah die neunjährige Emma, eine der vielen jungen Sängerinnen und Sänger an diesem Tag, genauso: „Ich mag es sehr, gemeinsam zu singen. Man kann damit Gefühle ausdrücken und das macht Spaß“, sagte sie.