In der digitalen Welt steht „BBB“ für ein frei zugängliches Webkonferenzsystem, im Dekanat Ehingen-Ulm standen die drei „B“ jüngst für den Dreiklang aus Begegnung, Besinnung und Brauchle. – Was heißt das? Nun, auch wenn man angesichts der Pandemie vielerorts die Chancen der Digitalisierung beherzt genutzt habe, sei das direkte Gegenüber und die persönliche Begegnung nicht zu ersetzen, ist Dekanatsreferent Dr. Wolfgang Steffel überzeugt. Die Besinnung wiederum diene der Vertiefung der Freundschaft mit Christus, aus der heraus sich der Dienst in der Kirche mit Hingabe leisten lässt. Und die Werke des Ellwanger Künstlers Ulrich Brauchle, von denen die Besucher der Dekanatsgeschäftsstelle empfangen werden, wollen in ihrer „puren Lust an Form und Farbe“ erfreuen und inspirieren.
Eine interessante Darstellung des Christophorus in der St.-Georg-Kirche gleich neben dem Dekanatshaus diente als Einstieg in den besinnlichen Teil des Nachmittags. Im Seitenschiff dieser einstigen Garnisonskirche habe man dem Heiligen die Beine abgeschnitten, „weil man einen Eingang in die Sakristei brauchte“, erklärte Steffel und fragte in einem ersten Gedanken: „Wo dominiert ein Pragmatismus, der die heilenden Bilder des Glaubens kaputt macht? Ist uns nicht allen etwas die Urkraft, der Unterleib, die Beine, die Kraft eines Christophorus abhandengekommen, in diesen Zeiten, wie hier in St. Georg?“ Indessen: Hier sei eine Tür eingebracht worden, und man dürfe dies als „neuen Zugang“ zu Christophorus deuten, sagte der Dekanatsreferent.
Tragen wir Christus in uns?
Christophorus – dieser von der Legende stark überzeichnete Heilige und Nothelfer sei nicht nur Patron der Reisenden und der Autofahrer, sondern stelle als Christusträger und jemand, der schwer zu tragen hat, auch kritische Anfragen an unseren Glauben, sagte Steffel in seinem Impuls: Warum tun wir uns vielfach immer schwerer, das Schwere im Leben auszuhalten? Wie steht es um unser eigenes Unterwegssein? Tragen wir Christus in uns? – Einem Lied von Peter Gerloff entlang ließen sich die pastoralen Mitarbeiter und Pensionäre im Dekanatsbezirk Ehingen von Christophorus inspirieren, etwa wenn der Dichter das Jesuskind sagen lässt: „Ich bin es wert, dass ein Riese mich ehrt. / Was du tust, tu es mir, und ich lebe in dir.“