Silberne Stäbe ragen schräg aus dem Boden, bedrohlich neigen sie sich über den Besucher, der unter ihnen hindurchgehen will. Wie Gitterstäbe eines Gefängnisfensters wirken die Schatten, die sie werfen. Der Himmel hat geschlossen. Wer das Durchschreiten wagt, ist verblüfft: Der Weg wird schmaler, aber der Blick weiter. Die silbernen Stäbe scheinen sich aufzurichten, „verbiegen“ sich gar nach außen, geben den Himmel frei. „Enger und weiter Horizont" heißt die Installation, die für dieses Aha-Erlebnis verantwortlich ist. Willkommen auf dem „Lebens-Horizont-Weg“!
Es ist ein Erlebnispfad der besonderen Art, den der Tübinger Künstler Martin Burchard in der Nähe von Mundingen, einem kleinen Teilort oberhalb der Großen Kreisstadt Ehingen geschaffen hat. Als „Mischung aus Besinnungsweg und Kunstpfad“ versteht Burchard den etwa vier Kilometer langen Weg, der sechs künstlerisch gestaltete Stationen miteinander verbindet. Jede von ihnen will Besucherinnen und Besucher dazu anregen, „über zentrale Fragen des Lebens nachzudenken“.