Caritasverband

Das Einmaleins der sozialen Medien

Symbolbild / Pixabay.de

Das digitale Caritas-Projekt #DemoCRAZY stärkt Demokratie-Bewusstsein von Jugendlichen und sensibilisiert für Hassrede im Netz.

Soziale Arbeit leistet Prävention, sie beugt Hass und Diskriminierung vor und trägt zu einem respektvollen Miteinander in der Gesellschaft bei. Darauf macht die Caritas Rottenburg-Stuttgart zum Tag der Sozialen Arbeit (15.03.) aufmerksam. Einen großen Beitrag dazu leistet das digitale Caritas-Projekt #DemoCRAZY der Caritas Rottenburg-Stuttgart. Im Sinne einer „digitalen Streetwork“ zielt es darauf ab, Jugendliche und junge Erwachsene für die Sozialen Medien fit zu machen und für Hassreden und Fake News zu sensibilisieren. An Standorten in Weingarten, Ellwangen, Aalen, Heidenheim und Biberach lernen rund 180 Jugendliche in berufsbildenden Schulkassen oder an Jugendzentren Nachrichten im Netz einzuordnen und ihr eigenes Medienverhalten zu reflektieren. Diese soziale Arbeit leistet damit einen Beitrag zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft.

Hate Speech und Fake News verstehen und einschätzen

„Allzu oft kursieren in den Sozialen Medien Inhalte, die Hass verbreiten oder antidemokratisch sind“, so Joachim Glaubitz, Referent der Caritas Rottenburg-Stuttgart. „Unser Anliegen ist es, die jungen Menschen dafür zu sensibilisieren, wie das Netz tickt. Wir wollen ihnen klar machen, dass auch sie die Debattenkultur im Netz prägen und positiv beeinflussen können.“ Hinter dem Projekt steht die Erfahrung, dass rechtsextreme Akteure häufig den Diskurs im Netz bestimmen, indem sie Kommentarspalten mit rassistischen Äußerungen, Hasskampagnen und menschenfeindlichen Ansichten fluten. Entsprechend lernen die jungen Leute in dem Projekt, solche Hate Speech (Hassrede) und Fake News (Falschnachrichten) zu identifizieren. Sie trainieren, mit Counter Speech (Gegenrede) darauf zu antworten. Ein Startpaket schafft die Grundlage, damit die jungen Menschen das Netz verstehen und einschätzen können, was passiert, wenn sie angefeindet werden. Im Sinne der Demokratievermittlung einigt sich schließlich jede Gruppe bzw. Schulklasse auf ein eigenes Thema, das sie in den Sozialen Medien bespielt und dazu eigene Posts verfassen. Die Jugendlichen entwickeln zudem Spiele und Videos mit Bezug zu diesem Thema.

Begleitet werden die jungen Menschen von geschulten Pädagoginnen und den Medienpädagogen „Medienwolf“ und „Genosse digital“. Die Pädagogen haben spezielle Trainings durchlaufen und führen in das Einmaleins der sozialen Medien ein. Hierfür steht ein „Firewall-Rucksack“ aus acht Modulen bereit.

Das Caritas-Projekt setzt sich für eine Netzkultur ein, die durch Vielfalt und die Gleichheit aller Menschen geprägt ist. Noch bis Ende 2022 wird es durch EU-Gelder gefördert, die bereit gestellt wurden, um die Folgen der COVID-19-Pandemie abzumildern. Kooperationspartner ist das Projekt Firewall der Amadeu Antonio Stiftung, das die eingesetzten Methoden entwickelt hat. Ein Mitarbeitender der Friedrich-Alexander Universität Erlangen/Nürnberg begleitet das Projekt wissenschaftlich.

Weitere Informationen unter https://www.democrazy.website und Instagram.

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