Nicht nur ihre Lage macht die Bergkirche in Weikersheim-Laudenbach zu einem Anziehungspunkt, sondern auch ihre spirituelle und kulturelle Bedeutung. Das spiegelt sich nun in einer Förderung wider. Für die anstehende Restaurierung kann die Kirchengemeinde mit Mitteln aus der zehnten Auflage des Denkmalschutz-Sonderprogramms der Staatsministerin für Kultur und Medien rechnen. Bis zu 260.000 Euro erwartet Pfarrer Burkhard Keck.
Viele Menschen kommen zur Bergkirche, sagte Keck. „Es ist gut, dass sie so einen Ort für ihre Anliegen haben.“ Keck bezeichnete ihn als einen Schatz. Zusammen mit dem Architekten Hanns Berger erklärte der Pfarrer den beiden Bundestagsmitgliedern Nina Warken und Alois Gerig, dem Weikersheimer Bürgermeister Klaus Kornberger, dem Ortsvorsteher Martin Rüttler und weiteren Vertretern aus der Lokalpolitik, wofür das Geld verwendet wird und was bei der Sanierung passiert.
Arbeiten außen und innen
Im Außenbereich muss die Regenwasserableitung verbessert werden. Neue Bänke sollen aufgestellt werden und auch das Pflaster soll teilweise erneuert werden. Die Stromzuleitung muss ebenfalls angepasst werden.
Innen soll die Raumschale restauriert werden, wie Berger erläuterte. So zeigen sich am Sockelputz im Chor Feuchtigkeitsschäden. Es gibt Probleme mit Schimmelbildung, weshalb das Klima in der Kirche reguliert werden muss. Und die Schutzverglasung der Chorfenster wird auf ein hinterlüftetes System umgebaut.
Die Arbeiten finden im kommenden Jahr statt. Die Verantwortlichen sind gerade dabei, die Restaurierung so zu planen, dass sie den Wallfahrtsbetrieb möglichst wenig stört. Einige Vorarbeiten sollen laut Berger aber noch in diesem Jahr passieren. Insbesondere soll die Madonna von der Turmspitze abmontiert werden, um sie zu restaurieren.
Lebendige Wallfahrtstradition
Laut Keck hat die Restaurierung der Bergkirche einen Umfang von 1,4 Millionen Euro. Die Kirchengemeinde will aus Rücklagen und Spenden 205.000 Euro aufbringen. Dazu kommen weitere Gelder wie eben aus dem Denkmalschutzprogramm oder von der Diözese.
Die Bergkirche entstand in der Spätgotik. Ein Stein an einem Seitenportal verweist auf das Jahr 1412. Es gibt bis heute eine lebendige Wallfahrtstradition. Auch wenn es aufgrund der Corona-Lage das zweite Jahr in Folge keine Fußpilgergruppen gibt, werden in diesem Jahr an den wichtigen Wallfahrtsterminen wie Mariä Himmelfahrt (15. August) und Mariä Geburt (8. September) Gottesdienste stattfinden. Als nördlichster Wallfahrtsort in der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist die Bergkirche zugleich ein Anziehungspunkt für Gläubige aus den angrenzenden Bistumsräumen. Sie pilgern normalerweise zum Beispiel auch aus dem Würzburger Bereich zur Bergkirche und dem Gnadenbild der Schmerzensmutter.