Wer Bibel liest, braucht keine Krimis: Ob Habgier oder Hoffart, ob Totschlag oder „Techtelmechtel“ – es menschelt nur so im Alten Testament. Doch immer wieder wird deutlich: Den gefallenen Menschen, der umkehrt, lässt Gott nicht fallen. – Wer Nikolaus Starks Bilder meditiert, spürt diese Zuversicht: In unaufdringlicher Farbigkeit und mit optimistischer Ausstrahlung hat der malende Pfarrer i.R. ganze Bilderzyklen zu biblischen Büchern geschaffen. Zwei davon – Genesis und Exodus – sind im Kreuzgang der Basilika St. Vitus in Ellwangen zu sehen.
Angefangen vom Sündenfall – Adam und Eva stehen vor dem Baum des Lebens und eine weiße Schlange, „die alles verdreht“, verspricht ewiges Leben und „Ihr werdet sein wie Gott" –, hat Nikolaus Stark zentrale Stellen des ersten alttestamentlichen Buches ins Bild gesetzt: die Vertreibung aus dem Paradies, die Berufung Abrahams, die Josefsgeschichte. Indem die Bilder - 23 an der Zahl - nur als Serie gezeigt werden, werden die größeren Zusammenhänge sichtbar, ist der Künstler überzeugt. Und über allem steht die Zuversicht „Der Herr ist mit uns“, die für Stark wie ein persönliches Credo ist.