Am kommenden Samstag, 19. Oktober, um 19 Uhr erklingt Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung” mit rund 140 Mitwirkenden im Rottenburger Dom. Sängerinnen und Sänger des Rottenburger Domchores, der Mädchenkantorei am Rottenburger Dom und der Männerstimmen der Rottenburger Domsingknaben musizieren unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmitt gemeinsam mit dem sinfonisch besetzten Originalklang-Orchester „L’arpa festante“ München auf historischen Instrumenten. Für vokalen Glanz sorgt zudem ein vielversprechendes Solistenensemble mit Sibylla Rubens (Sopran), Andreas Post (Tenor) und Thilo Dahlmann (Bass).
Gewaltiges Weltbild
In seiner „Schöpfung“ gelingt Haydn ein gewaltiges Weltbild. Vor allem nutzt er die dramatisch-szenischen Momente der Thematik: vom kosmischen Anfangsdrama des musikalisch vorgestellten Chaos über das lautmalerische Auskosten vieler Einzelmomente bis zum idyllisch-harmonischen Dialog zwischen Adam und Eva.
Prachtvolle Chöre, anmutige Melodien, realistische Naturnachahmungen, all das ist fest verankert in einem aufgeklärt-optimistischen Menschenbild: „Wer sich nach diesem Stück nicht automatisch besser fühlt, braucht wirklich Hilfe", meint Simon Rattle augenzwinkernd. Haydns „in Musik gesetzte“ Schöpfung bleibt besonders heute ein ästhetischer Impuls für das Nachdenken darüber, was die Schöpfung ist, wie sie sein könnte und was wir gemacht haben mit der „Welt, so groß, so wunderbar“.