Im Kreis herumlaufen und Verse Shakespeares rezitieren. Ein Theologisches Seminar zum Thema „Reden von Gott“ haben sich manche sicher anders vorgestellt. Der Referent, den sich die Dekanate Allgäu-Oberschwaben und Friedrichshafen zusammen mit dem Rottenburger Instiutut für Fort- und Weiterbildung eingeladen haben, ist aber auch kein renomierter Dogmatikprofessor. Bernward Konermann hat Theaterwissenschaft, Philosophie und Literatur studiert und arbeitete als Dramaturg und Regisseur. Für ihn steht im Vordergrund, wie die biblische Botschaft in den Verkünderinnen und Verkündern wirkt und wie sie dadurch andere Menschen erreicht.
„Nun ward der Winter unsers Missvergnügens, glorreicher Sommer durch die Sonne Yorks.“ Die Bewegung und die sinnleeren Worte des englischen Dichters lenken die Konzentration auf den eigenen Körper, auf die Stimme und ihren Ausdruck. Die knapp 40 Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferent:innen sowie die weiteren Mitarbeitenden sprechen die Verse gemeinsam - mal geerdet, dann eher fließend, mal luftig, dann feurig-impulsiv. Der Körper sei das das Instrument des Redens von Gott, was „Theologie“ wörtlich bedeutet, erklärt Konermann. Durch die „Person“ kann das Wort Gottes durchklingen, lateinisch „personare“, und Widerhall - „Resonanz“ - erzeugen.