Was bewegt diesen Clown? Er, der andere zum Lachen bringt, herumtobt und des Daseins buntes Spiel parodiert, er kommt in der Stille des Augenblicks zur Ruhe und betrachtet sich selber, in Gedanken spricht er mit sich selber. Ein Mensch schaut sich selber an – nicht wie wir das am Morgen vor dem Spiegel tun. Nein, er betrachtet sich als Gegenüber, er entdeckt seine andere Seite und er scheint zu staunen über etwas ihm bislang noch nicht Bewusstes. Dieser Vorgang ist ein Innehalten und zugleich liegt darin eine spannungsvolle Dramatik.
Die Hände sind bei Sieger Köder immer sehr sprechend. Auch bei unserem Bild zeigen sie die Aufmerksamkeit auf sich: Sie sind zupackend, entschlossen und doch zugleich von einer rührenden Behutsamkeit. Als ob sie sagen wollten: Dieser andere Teil von mir ist etwas Kostbares. Ich muss das entdecken.
Am Aschermittwoch endet unser Spiel mit den Masken des Faschings. Viele Masken jedoch begleiten uns weiter. Und das ist kein Spiel mehr.
So ein Bild über unser wahres Gesicht und die Maske kann man immer wieder anschauen. Es ist ein aufrüttelndes, nachdenklich machendes Bild mit vielen Fragen an uns persönlich. Was ist mein wahres Gesicht, wie offen und ehrlich bin ich, vor allem mir selbst gegenüber? Und wie authentisch kann ich als Christ sein?