Eine unscheinbare Tür an der Nordseite und enge, gewundene Sandsteinstufen führen zu einem besonderen Raum in der Kirche St. Johannes Baptist in Bad Mergentheim. Dort, im ersten Stock über der Sakristei, präsentieren Lydia Lauer, Ingrid Riegel und Wolfgang Friedrichs den Münsterschatz.
„In der Gestaltung steckt ein ganzes theologisches Programm“, sagt Friedrichs, als die drei an einer Vitrine mit einer spätgotischen Monstranz stehen bleiben. Sie soll auf einen Entwurf Tilman Riemenschneiders zurückgehen, wie es auf der Erklärtafel an der gegenüberliegenden Wand heißt.
Neben dem Schauglas für die Hostie sind im turmartigen Aufbau der Monstranz links Maria mit dem Jesuskind und rechts Johannes der Täufer als kleine Statuen zu sehen, und darüber Christus: Sie repräsentieren die ganze Heilsgeschichte. Im Schauglas flankieren zwei Engel in anbetender Pose die Lunula, die mondsichelförmige Halterung für die Hostie.