Ehrenamt

Die Kraft des Glaubens

Peter Edelburg aus Hayingen. Bild: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Gregor Moser

Peter Edelburg sagt: „Der Lebensplan ist das eine, die Realität ist das andere.“ Bild: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Gregor Moser

Peter Edelburg engagiert sich in vielen Gebieten für die Gemeinschaft, in der er lebt, und hat dabei das Gemeinwohl fest im Blick.

Im beschaulichen Luftkurort Hayingen auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb engagiert sich Peter Edelburg seit Jahrzehnten auf vielfältige Art und Weise im Ehrenamt. Dass sein Einsatz für das Gemeinwohl fest in seiner christlichen Überzeugung verwurzelt ist, spiegelt sich in seiner langjährigen Tätigkeit als Kirchengemeinderat in St. Vitus wider, dem er seit 2020 als gewählter Vorsitzender vorsteht. Darüber hinaus übernimmt er auch eine aktive Rolle als Vorsitzender des gemeinsamen Ausschusses der Seelsorgeeinheit Zwiefalter Alb und des Dekanatsrats.

„Die Begabungen und Talente, die man bekommt, darf man nicht nur für sich selbst einsetzen, sondern muss beim Dienst an der Gesellschaft etwas zurückgeben“, ist er sich sicher. „Du hast es, dann nutze es nicht nur zum eigenen Vorteil, sondern zum Wohl der Allgemeinheit“, lautet sein Wahlspruch, den er nicht nur im kirchlichen Bereich, sondern auch weit darüber hinaus mit Leben erfüllt.

 

Die Begabungen und Talente, die man bekommt, darf man nicht nur für sich selbst einsetzen.

 

Seit seiner Kindheit ist Edelburg integraler Bestandteil des Gemeindelebens: Erst als Ministrant, dann als Oberministrant, fungierte er als Lektor, Kommunionhelfer und Wortgottesdienstleiter. Seine Bemühungen wurden durch die herausfordernde Zeit der Corona-Pandemie und den Tod von Pfarrer Paul Zeller auf die Probe gestellt. Dennoch blieb er entschlossen, die Gemeinschaft zu stärken und neue Wege zu finden, um die Herausforderungen zu bewältigen. So berichtet er, dass die traditionelle Krippenfeier zu Weihnachten aus der Kirche ins Naturtheater Hayingen verlagert wurde, wo sich die Menschen dann bei Wind und Wetter trafen. Es ging nicht anders. Doch die Veränderung sei angekommen, erwies sich auch langfristig als erfolgreich und wuchs zu einem ökumenischen Format heran, das es so vor Corona nicht gab.

Beim Naturtheater Hayingen ist der diplomierte Betriebswirt dabei seit Jahrzehnten aktiv – als Darsteller und in der Gremienarbeit. Seit vier Jahren ist er Vorstand des Kultur- und Theatervereins Hayingen. Parallel dazu findet Edelburg, der seinen Lebensunterhalt als Vorstand der Raiffeisenbank Sondelfingen verdient, noch die Zeit, sich in der örtlichen Narrenzunft und in einer Volkstanzgruppe zu engagieren und ist seit 20 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv: als Gemeinderat und seit 2019 auch als erster stellvertretender Bürgermeister.

Lebensqualität und gesellschaftlicher Zusammenhalt

Für ihn geht es dabei um die Förderung von Lebensqualität vor Ort und den Erhalt des gesellschaftlichen Zusammenhalts, betont er. „Wenn es für die eigene Sache schädlich ist, sägen viele das Gemeinwohl dafür ab. Aber so funktioniert es nicht, und das betrifft nicht nur das öffentliche Leben, sondern auch den Privatbereich." Beim Interessensausgleich vor Ort bedeute das ganz praktisch darauf zu achten, dass es für alle beteiligten Seiten zu einer vertretbaren Lösung kommt, und damit das Gemeinwohl trotzdem noch gefördert werden kann, sagt Edelburg.

Trotz dieser zahlreichen Verpflichtungen empfindet Edelburg keinen Wunsch nach einer Auszeit. Darauf angesprochen sagt er lachend: „Nein, nicht wirklich.“ Viele seiner Aktivitäten habe er schon als Jugendlicher begonnen. Das sei dann vielleicht ein bisschen so wie beim Leben im Kloster, befindet er: liebgewonnene Strukturen, die einengend sein könnten, die auf der anderen Seite dem Leben auch einen wohltuenden Rhythmus gäben. Von entscheidender Bedeutung sei es für ihn, aus allen Umbrüchen, die das Leben mit sich bringt, etwas Neues zu machen, sie als Chance zu begreifen.

„Der Lebensplan ist das eine, die Realität ist das andere.“ Beispiel Corona: So schlecht die Zeit der Pandemie auch war, hätten sich daraus auch gute Dinge entwickelt. „Wenn das Leben Zitronen gibt, mach Limonade daraus und lass dich nicht ins Bockshorn jagen“, stellt er fest. Das verleihe Resilienz. Oder anders gesagt: „Es geht darum, Dinge auch anzunehmen, die man ohnehin nicht ändern kann. Im Nachhinein betrachtet kommt dann oft heraus, dass es doch nicht so schlecht war, sondern – ganz im Gegenteil – sich eine richtungsweisende Entwicklung daraus ergab.“

Engagement bekommt Rückenwind

Wir stellen Menschen vor, die ihr Christsein in unserer Diözese leben

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