Auszeichnung

Die kulturprägende Kraft des Glaubens

Preisverleihung Christentum und Kultur

Bei der Preisverleihung des Wettbewerbs "Christentum und Kultur" in Karlsruhe ist auch Ordinariatsrätin Ute Augustyniak-Dürr (Dritte von rechts), Leiterin der Hauptabteilung Schulen im Bischöflichen Ordinariat der Diözese Rottenburg-Stuttgart, mit dabei. Bild: Hansjörg Fuchs/ekiba

Preisträgerinnen des Wettbewerbs Christentum und Kultur

Preisträgerinnen des Wettbewerbs Christentum und Kultur. Bild: Hansjörg Fuchs/ekiba

Die Preisverleihung des Wettbewerbs „Christentum und Kultur“ fand statt. Insgesamt wurden 36 Arbeiten für den Wettbewerb eingereicht.

Im Hanns-Löw-Haus in Karlsruhe wurden die Preise für den Schülerwettbewerb „Christentum und Kultur“ verliehen. Der landesweite Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe wird jährlich von den vier großen Kirchen in Baden-Württemberg ausgeschrieben.

Insgesamt wurden 36 Arbeiten für den Wettbewerb eingereicht, davon 32 Einzelarbeiten und vier Gruppenarbeiten. „Die Preisverleihung rückt die kulturprägende Kraft unseres Glaubens ins Bewusstsein. Nicht nur Kunst, Musik und Literatur sind in vielfältiger Weise durch Glauben und Religion beeinflusst und geformt“, sagte Oberkirchenrat Wolfgang Schmidt, Bildungsreferent der Evangelischen Landeskirche in Baden, der in diesem Jahr die Preisverleihung durchführte. Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet vom St. Dominikus-Gymnasium in Karlsruhe.

Einen ersten Preis gibt es in diesem Jahr nicht. Die Entscheidung sei der Jury nicht leichtgefallen, aber die Arbeiten seien zu dicht beieinander gewesen. „Das war ein Fotofinish“, erläuterte Uwe Hauser, Leiter des Religionspädagogischen Instituts der Evangelischen Landeskirche in Baden, die Entscheidung der Jury.

Der zweite Preis, dotiert mit 300 Euro, ging an Sophie Schneider vom Markgrafen Gymnasium in Karlsruhe-Durlach für ihre Arbeit unter dem Titel: „Christliche Hoffnung und globale Herausforderung – eine Jugendstudie zur Klimakrise“. Ausgehend von einer selbst durchgeführten und ausgewerteten empirischen Studie unter 125 Jugendlichen zwischen 12 und 22 Jahren, ging sie der Frage nach, inwiefern der christliche Glaube für junge Menschen Lösungsansätze für die Umsetzung von nachhaltigen Zielen eröffnet. Die Jury lobte die sorgfältige Vorbereitung und Durchführung der Arbeit und die hohe Eigenständigkeit und Genauigkeit bei der Durchführung der empirischen Studie zur Einstellung junger Menschen zur Klimakrise. Das christliche Prinzip der Hoffnung werde düsteren Handlungsapellen gegenübergestellt.

Zweimal wurde in diesem Jahr der dritte Preis (je 200 Euro) vergeben. Einer der beiden dritten Preise ging an Elisabeth Essich vom Goethe-Gymnasium in Ludwigsburg. Sie erhielt den Preis für ihre Arbeit „‘Gottlose Jugend‘: Verliert die Religion an Einfluss auf Jugendliche und ist religiös sein überhaupt noch ‚in‘?“ Für ihre Arbeit wertete sie verschiedene Studien (von der Sinus-Milieu-Studie bis zur 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung) aus. Die Jury lobte ihre umfangreiche und eigenständige Recherche, Zusammenfassung und Präsentation der relevanten Studien in Deutschland zur Religiosität von Jugendlichen.

Ein weiterer dritter Preis ging an Sophia Schmid vom Schillergymnasium in Heidenheim. Sie stellte sich der Frage: „Was kommt nach dem Tod? – Christliche Jenseitsvorstellungen von Himmel, Hölle, Fegefeuer.“ Für ihre Arbeit entfaltete sie Grundzüge der christlichen Jenseitsvorstellungen, spürte Veränderungen in der biblischen und kirchlichen Tradition nach und suchte nach überzeugenden Übertragungen in die Vorstellungen der Gegenwart.  

Ein Sonderpreis (200 Euro) wurde in diesem Jahr vergeben an Mirja Birkholz (Alfred Amann Gymnasium Bönnigheim). Sie hatte ein Triptychon gemalt, das sich mit den Fragen: „Was dürfen wir hoffen? Was sollen wir tun? Christliche Hoffnung in einer krisenhaften Welt. Alles Ansichtssache? – Wie christliche Hoffnung die Perspektive verändert“ auseinandersetzte. Die junge Künstlerin zeige ihre Originalität und Kreativität, indem sie sich auf viele Traditionen der (christlichen) Bildgestaltung beziehe und dabei eine eigene Sprache entwickle, so die Jury.

Außerdem wurden drei Buchpreise vergeben: Ein Buchpreis ging an Nelly Gläß vom Schillergymnasium in Heidenheim für ihre Arbeit „Sterbehilfe in der Grauzone – Ein Spannungsfeld von Religion, Medizin und Ethik“. Einen weiteren Buchpreis erhielt Felicitas Schuler vom Schillergymnasium in Heidenheim für ihre Arbeit „Glaube in der heutigen Zeit. Wie Jugendliche heute Glauben leben, mögliche Vorbilder und die Bibel als Maßstab“. Ein Buchpreis wurde außerdem für den Beitrag von Rosalie Hoppe vom Gymnasium in Achern vergeben, die sich mit dem Thema „Intelligenter als der Mensch? Kann KI moralische Fragen beantworten?“ beschäftigte.

Zum Hintergrund

Den Wettbewerb „Christentum und Kultur“ schrieben die Erzdiözese Freiburg und die Diözese Rottenburg-Stuttgart sowie die Evangelischen Landeskirchen in Württemberg und Baden erstmals im Schuljahr 2003/2004 aus. Er soll Schüler:innen der gymnasialen Oberstufe an allgemeinbildenden und beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg dazu anregen, sich mit dem Zusammenhang von Religion und Kultur in der Gesellschaft zu beschäftigen. Darüber hinaus möchte der Wettbewerb das Interesse an religiösen und interreligiösen Fragestellungen wecken und die ökumenische Zusammenarbeit stärken. Die Schirmherrschaft für den Wettbewerb haben Kultusministerin Theresa Schopper, der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart Dr. Klaus Krämer sowie Landesbischöfin Prof. Dr. Heike Springhart inne. Die siebenköpfige Jury besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des kulturellen Lebens, aus Wissenschaft und Forschung, des Kultusministeriums sowie der Schulabteilungen der Regierungspräsidien und der Kirchen. Der erste Preis ist mit 500 Euro, der zweite Preis mit 300 Euro und der dritte Preis mit 200 Euro dotiert. Darüber hinaus gibt es Buchpreise.

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