„So eine Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen“, lächelt der 28-Jährige, der als Kantor in der Kirchengemeinde Sankt Vitus in Ellwangen der Walcker-Orgel kraftvolle Töne entlockt und den Stiftschor leitet. Seit dem 1. September 2020 ist er außerdem Regionalkantor.
Chancen sieht Benedikt Nuding in mehreren Bereichen. Für ihn ist die Musik zentraler Bestandteil des Gottesdienstes und somit aktive Verkündigung. „Das Schöne daran ist, die Dramaturgie der Liturgie musikalisch umzusetzen“, verrät der Musiker. Deshalb ist er, wenn er sich auf den Orgelbock setzt, mit dem Rücken zum Altar gewandt, dennoch immer mit einem Auge beim Geschehen. Dass er den ständigen Kontakt zum Liturg hält und die einzelnen Abschnitte des Gottesdienstes im Blick hat, ist für ihn selbstverständlich. Dieses Verständnis wurde ihm aus seinem Elternhaus schon in früher Kindheit mitgegeben.
Mit Ellwangen verbunden
Benedikt Nuding stammt aus Unterböhringen bei Geislingen an der Steige. In eine christliche Familie hineingeboren, war er Ministrant und begann im Jahr 2000 mit dem Klavierspiel. Ab 2007 nahm er beim Geislinger Dekanatskirchenmusiker Wolfgang Pelz Orgelunterricht, anschließend wurde er Orgelschüler von Barbara Weber, der 2014 verstorbenen Regionalkantorin aus Heidenheim. Nach seinem Abitur in Geislingen studierte Nuding in Stuttgart Kirchenmusik. Mit dem Master in Kirchenmusik A und dem Master Improvisation schloss er erfolgreich ab. Seine Wege führten ihn während des Studiums nach Wien und später als Gastdozent nach St. Petersburg. Seine erste Stelle als Dekanatskirchenmusiker in Waiblingen dauerte nur acht Monate. Denn: Der Platz in Ellwangen war zu verlockend. Benedikt Nuding fühlt sich verbunden mit der Stadt, wo Prälat Werner Redies (emeritierter Generalvikar und Domkapitular der Diözese) im Ruhestand lebt. Redies war es auch, bei dem er bereits als kleiner Junge ministriert und später die Orgel gespielt hat. Außerdem hat er über die Familie seiner Mutter, die Mailänders, auch verwandtschaftliche Bindungen nach Ellwangen, Aalen, Wasseralfingen und Ebnat.
Benedikt Nuding möchte den Menschen in der Kirche etwas bieten. Die Musik soll erheben, das Gebet vertiefen. Seine Chance sieht er in der Einstudierung prachtvoller Werke, gerne auch als Improvisator. Als neuer Leiter des Stiftschores und der Stiftsschola will er zudem das Konzertleben in Ellwangen bereichern.
Fokus auf Fortbildung
Auch auf seine Aufgaben als Regionalkantor im Dekanat Ostalb freut sich der sympathische junge Mann. „Ich bin hier Ansprechpartner für alle nebenamtlichen Organisten und habe bereits ein Fortbildungsprogramm aufgelegt. Ein Dekanatskirchenmusiktag ist in Aussicht und möchte die Chöre des Dekanats mit einem ansprechenden Programm zusammenführen.
Momentan sind gerade die Choraktivitäten pandemiebedingt noch stark eingeschränkt. Durch Corona merke man, wie wichtig die Musik und der Gemeindegesang sei. Und das empfindet sicher nicht nur Benedikt Nuding so. Denn die Musik trägt das Gebet.