Brauchtum

Die Schöpfung ist ein Geschenk

Der Abtpräses sitzt in einer Kutsche und segnet mit der Reliquie.

Abtpräses Jeremias Schröder segnet mit der Kreuz- und Georgsreliquie die Gläubigen beim Sankt-Georgs-Ritt in Ochsenhausen - Foto: Michael Maucher

Abtpräses Jeremias Schröder vom Kloster Georgenberg in Tirol rief zum verantwortlichen Umgang mit der Natur auf.

20 Gruppen aus der näheren und weiteren Umgebung zogen am Sonntag hoch zu Ross durch Ochsenhausen und die umliegenden Flure. Anlass war das Patrozinium der Basilika am 23. April. Sie trägt den Namen des Heiligen Georg. Als am Mittag der Nieselregen aufhörte und die Wolken aufrissen, segnete Abtpräses Jeremias Schöder mit der Kreuz- und St. Georgsreliquie am Zentralen Omnibusbahnhof die vorbeiziehenden Reiterinnen und Reiter und reihte sich in einer Kutsche in die Prozession ein. Der Benediktiner leitet das Kloster St. Georgenberg bei Stans im Tiroler Inntal und ist zugleich Präses der Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien.

Bereits am Morgen feierte Abt Jeremias mit den Gläubigen in der Basilika ein Pontifikalamt. In seiner Predigt zum Thema "Gottes Schöpfung – ein Geschenk mit Verantwortung" warb er darum, Wissenschaft und Glaube zu verbinden. Christinnen und Christen müssten sich den Herausforderungen der Zeit und neuen Erkenntnissen stellen und dürften sich nicht allein auf Bibelzitate zurückziehen. Andererseits warnte der Geistliche vor einem Absolutheitsanspruch der materialistischen Wissenschaft. Hier bringe der Glaube den Blick nach dem Größeren, dem Ewigen ein. Mit dieser Weitung, dass die Welt ein von Gott geliehenes Geschenk sei, wachse auch die Verantwortung, sie zu bewahren.

 

Vom plötzlichen Tod des Pfarrers überschattet

Die Feierlichkeiten, zu denen auch zahlreiche Wallfahrer:innen nach Ochsenhausen pilgerten und sich mit der Reliquie segnen ließen, endeten mit einer Dankandacht in der Basilika. Überschattet war der Sankt-Georgs-Ritt in diesem Jahr vom plötzlichen Tod des Ochsenhausener Pfarrers Jochen Boos am 18. März. Der Priester hatte kurz zuvor noch Grußworte für das Georgsfest verfasst. Eine Versammlung der Reitergruppen sprach sich - sicher auch im Sinne des Verstorbenen - gegen eine Absage und für die Beibehaltung der Tradition aus.

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