In ihrem Vortrag unter dem Titel „Die Seele geht am liebsten zu Fuß – Teil 2“ nahmen Beate und Manfred Schoch die Zuhörer:innen im Gemeindezentrum Horb-Hohenberg jüngst mit auf ihren Pilgerweg von Ulm bis in die Pyrenäen.
Es beginnt immer mit dem ersten Schritt! So unterschiedlich wie die Regionen, Orte, Pilgeretappen, so unterschiedlich die Motive, sich auf den Weg zu machen: religiöse Hintergründe, Zeit für sich selbst oder gemeinsam, Begegnung mit Natur und Kultur oder schlichtweg die körperliche Herausforderung, stimmte das Ehepaar überein. Die einen seien mutig, schnallten den Rucksack um und verabschiedeten sich für Wochen oder gar Monate. Andere tasteten sich Stück für Stück an das Unternehmen Pilgern heran; starteten da, wo sich die Unwägbarkeiten in Grenzen halten, man reagieren kann; planten einen Zeitrahmen, der überschaubar ist, seien skeptisch: Ist das etwas für mich? Ander seien gleichgültig, machten den ersten Schritt jetzt und sagen nicht: „Aber wenn …, dann...“
Genau so hat sich das Ehepaar Schoch an das Pilgern herangewagt und in fünf Jahren die Pilgerstrecke von Ulm bis an die Pyrenäen nach Saint-Jean-Pied-de-Port bewältigt. Wie an einer Perlenschnur reihen sich bedeutende Etappenorte aneinander: Konstanz, Einsiedeln, Genf, Le Puy-en-Velay, Aumont-Aubrac, Figeac, Moissac, heißt es in einer Mitteilung des Dekanats Freudenstadt. Zwischenzeitlich seien die beiden viele tausend Kilometer auf den unterschiedlichsten Pilgerwegen unterwegs gewesen, "genießen in Dankbarkeit das Geschenk, dies gemeinsam tun zu dürfen".
Die Bilder des Vortrags zeigten einerseits beeindruckende Landschaften, romantische Orte und verlassene Höhenzüge, andererseits ließen sie erahnen, wie schwierig dieser Weg angesichts langer Hitzeperioden, körperlicher Einschränkungen und Selbstüberwindung war. Die Referenten verzichteten auf ein Honorar und Fahrtgeld und baten stattdessen um eine Spende für „Mai Tâm – House of Hope“, in Ho-Chi-Minh-City in Vietnam. Die von Kamillianern 2004 gegründete Einrichtung bietet Kindern, Jugendlichen und Müttern, die HIV-infiziert oder an AIDS erkrankt sind, Heimat, medizinische Versorgung, schulische Bildung, Liebe und Zuwendung. Das Ehepaar Schoch steht mit den Verantwortlichen dort seit einigen Jahren in Verbindung und war auch selbst schon dort.
Veranstalter waren die Jakobusfreunde im Katholischen Dekanat Freudenstadt. Stellvertretend für die gesamte Gruppe dankten Hans Kneissler aus Salzstetten und Jürgen Schmid aus Bildechingen dem Ehepaar Schoch für den kurzweiligen Abend und warben für eine Mitarbeit bei den Jakobus-Freunden. Die Gruppe freut sich sehr über Nachwuchs. Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, der darf sich gerne beim Katholischen Dekanat Freudenstadt, dekanat.freudenstadt(at)drs.de, Telefon 07451/7192 melden.