Unlängst nahmen Beate und Manfred Schoch in ihrem Vortrag „Die Seele geht am liebsten zu Fuß“ die Zuhörerinnen und Zuhörer im Gemeindezentrum Horb-Hohenberg mit auf ihren Pilgerweg von Hausach in die Pyrenäen. So wie die Pilger vergangener Jahrhunderte startete das Ehepaar an der eigenen Haustüre, heißt es in einem Bericht des Dekanats Freudenstadt.
Die Route führte in 65 Etappen und über nahezu 1400 Kilometer von Hausach über das Landwassereck nach Freiburg und Thann im Elsass, weiter durch die Franche-Comté und das Burgund nach Vézelay. Hier beginnt einer der vier großen mittelalterlichen Hauptwege durch Frankreich, die 900 Kilometer lange „Via Lemovicensis“. Mit Ausnahme weniger Zentren wie Limoges und Périgueux schlängelt sich die Voi de Vézelay durch kaum besiedelte Regionen und nahezu unendliche Waldgebiete im Süden Frankreichs. Kurz vor Saint-Jean-Pied-de-Port trifft man auf den bekannten Camino, der vom Bodensee kommend, durch die Schweiz und Frankreich an den Pyrenäen endet.
Vor 17 Jahren sammelten Beate und Manfred Schoch auf dem Oberschwäbischen Jakobusweg von Ulm nach Konstanz ihre ersten Pilgererfahrungen. In der Zwischenzeit sind es über 7000 Kilometer, die das Ehepaar auf unterschiedlichen Jakobuswegen sowie der Via Regia, dem Bonifatiusweg und dem Franziskusweg zurückgelegt haben. Und dies alles „um dem Positiven der Welt zu begegnen“, so beschreibt Manfred Schock ihren Antrieb. Und Beate Schoch ergänzt: „Man hat ein geographisches Ziel, aber der eigentliche Prozess spielt sich im Innern ab und der bedeutet: Zeit für sich und für Gottes Schöpfung und dafür sind wir sehr dankbar!“
Die im Gemeindezentrum gezeigten Bilder zeigten einerseits beeindruckende Landschaften, romantische Orte und verlassene Höhenzüge, andererseits ließen sie erahnen, wie schwierig dieser Weg angesichts langer Hitzeperioden, körperlichen Einschränkungen und Selbstüberwindung war.
Die Referenten verzichteten auf ein Honorar und Fahrtgeld und baten stattdessen um eine Spende für das „Mai Tâm – House of Hope“ im vietnamesischen Ho-Chi-Minh-City, einem Haus für Kinder, Jugendliche und Mütter, die mit Aids infiziert oder daran erkrankt sind, sowie für ein Hospiz und Pflegeheim für Krebskranke. Das Ehepaar Schoch steht mit den Verantwortlichen seit einigen Jahren in Verbindung und war auch selbst schon dort, wie an dem Abend berichtet wurde, teilt Dekanatsreferentin Nicole Uhde mit.
Veranstalter des Abends waren die Jakobusfreunde im Dekanat Freudenstadt. Stellvertretend für die gesamte Gruppe dankte Hans Kneissler aus Salzstetten dem Ehepaar Schoch für den kurzweiligen Abend und warb für eine Mitarbeit bei den Jakobus-Freunden. Die Gruppe freue sich sehr über Nachwuchs. Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, der könne sich gern beim Katholischen Dekanat Freudenstadt via E-Mail an dekanat.freudenstadt(at)drs.de oder Telefon unter 07451/7192 melden.