Evangelium

Die sieben Siegel lösen

Die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung mit Weihbischof Matthäus Karrer. Bild: Turrey/KiP-Radio

Das Modellprojekt "Evangelium in Leichter Sprache" ist gestartet: Zum Auftakt kam eine bunt gemischte Schar Interessierter zusammen.

Für sehr viele Menschen ist die Bibel ein Buch mit sieben Siegeln, nicht zuletzt aufgrund der gehobenen Sprache. Ganz besonders schwierig sind die Texte für Menschen, die eine beeinträchtigte Auffassungsgabe haben, etwa wegen einer Lernbehinderung. Diese Menschen haben im Allgemeinen keine Chance, die vorgetragenen Bibeltexte zu verstehen und brauchen zumindest ein gute und angemessene Katechese.

Seit drei Jahren liegen die Evangelien der Sonn- und Festtagstage als „Bibel in Leichter Sprache“ in Buchform vor. Ergänzend wird es zahlreiche Bildungsveranstaltungen geben. Dieses mehrjährige Projekt verantworten Diözese Rottenburg-Stuttgart und Katholisches Bildungswerk e. V. gemeinsam. Ziel ist es, das Evangelium in Leichter Sprache noch stärker in die diözesane Inklusionsarbeit einzubinden.

Bilder und Gesang

Zum Auftakt informierte am Dienstag nun Dieter Bauer, Redakteur beim Bibelwerk, über  Hintergründe, Eigenart und Schwierigkeiten der Übertragung von Bibeltexten in Leichte Sprache. Mitarbeitende des Projektteams der Diözese zeigten, wie sie mit Bildern zu Leichter Sprache, kreativen Methoden und Gesang in ihren pastoralen Feldern das Evangelium verkünden. Inspirierend war die durchgängige Beteiligung von Menschen mit kognitiven Einschränkungen.

„Unser Ziel ist es, dass in jeder Sakristei das Evangelium in Leichter Sprache vorhanden ist. Noch wichtiger aber ist, dass man es nicht nur vorliest, sondern auch damit in unterschiedlichen Kontexten gut arbeiten kann. Genau hier setzt unser Modellprojekt an“, erklärt Diözesanreferent Johannes Hoffmann, der in Rottenburg bei der Hauptabteilung Pastorale Konzeption (IV) für die Seelsorge bei Menschen mit Behinderung zuständig ist.

Vielfältig einsetzbar

Wie breit gefächert die Möglichkeiten sind, das Evangelium in Leichter Sprache einzusetzen, zeigte die bunt gemischte Teilnehmerschar bei der Auftaktveranstaltung: Mit dabei waren Mitarbeitende in Behinderteneinrichtungen, eine Gefängnisseelsorgerin, die Diözesanreferentin für Interkulturelle Pastoral, der Fachbereichsreferent für Senioren, eine Notfallseelsorgerin, Lehrerinnen an Förderschulen wie auch Gemeindeassistentinnen.

Zum Abschluss überreichte Weihbischof Matthäus Karrer allen Teilnehmenden zusätzlich zur eigens erstellten Arbeitshilfe als Geschenk der Diözese eine „Bibel in Leichter Sprache“ zum aktuellen Lesejahr.

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