Weihnachten

Die Tradition der Weihnachtskrippe

Die Krippenfiguren von Bischof Gebhard Fürst sind aus Speckstein gefertigt.

Wir schreiben das Jahr 1223, als der Bettelbruder Franziskus auf eine Idee kommt, die sich noch heute großer Faszination erfreut: die Weihnachtskrippe.

Im italienischen Dörfchen Greccio, nördlich von Rom, stellt Franziskus am 25. Dezember mithilfe der Einheimischen einen Ochsen, einen Esel und eine Krippe mit Heu in eine Felsnische. Einheimische, seine Mitbrüder und er stellen die Geburt Jesu nach.

Laut den Franziskus-Quellen war das dem Heiligen ein persönliches Anliegen: "Ich möchte die bittere Not, die es schon als kleines Kind zu leiden hatte, wie es in eine Krippe gelegt, an der Ochs und Esel standen, und wie es auf Heu gebettet wurde, so greifbar als möglich mit leiblichen Augen schauen."

Das Ereignis von Greccio gilt als Ursprung der Krippentradition. Ochs und Esel kommen in der Weihnachtsgeschichte der Bibel übrigens gar nicht vor. Dass sie dennoch zur Krippe gehören, hat damit zu tun, dass die Tiere an verschiedenen Stellen der Bibel als Symbole und Metaphern verwendet werden. Bis Krippeninstallationen in die Kirchen fanden, dauerte es allerdings noch einige Zeit

Die erste große Blütezeit der Krippen in den Kirchen begann erst in der Barockzeit. Besonders die Jesuiten bemühten sich in ganz Europa um die Verbreitung des Brauchs. Die erste Krippe des Ordens stand vermutlich um 1560 in einem Kloster in Portugal. Es folgten Kirchen und Fürstenhäuser in Spanien, Italien und Süddeutschland.

Im Zuge der Aufklärung und der damit verbundenen Säkularisation wurden die Kirchenkrippen verboten. Die Weihnachtstradition verschwand allerdings nicht, sondern sie verlagerte sich in die Bürgerhäuser. Aus Platzmangel verkleinerten sich die Krippen, aber es kamen nun schließlich auch Engel, Hirten und die Weisen aus dem Morgenland dazu.

Seit dem 19. Jahrhundert werden Hauskrippen in Serie hergestellt. Es gibt sie mittlerweile in jeder erdenklichen Form und Größe. Bis heute erfreuen sich die Weihnachtskrippen großer Beliebtheit - ob zuhause, in der Kirche oder an öffentlichen Plätzen und Weihnachtsmärkten.

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